Bielefeld.

    Er soll Pausenbrote seiner Arbeitskollegen vergiftet haben: Nun hat ein Gutachten den Beschuldigten schwer belastet. Demnach war er vermutlich für die Erkrankung von drei Kollegen in dem Betrieb in der ostwestfälischen Stadt Schloß Holte-Stukenbrock verantwortlich, so die Indizienlage laut Staatsanwaltschaft Bielefeld. Die Krankheiten der Kollegen stehen im Zusammenhang mit Substanzen, die bei dem mutmaßlichen Täter gefunden wurden.

    Der Tatverdächtige sitzt seit Mai wegen versuchten Mordes in Untersuchungshaft. Der 56-Jährige war in seinem Betrieb von einer Videokamera gefilmt worden, wie er das giftige Pulver Bleiacetat auf das Pausenbrot eines Kollegen gestreut hatte. Daraufhin wurden Krankheits- und Todesfälle unter den Kollegen unter die Lupe genommen.

    In der Wohnung des Mannes wurden außerdem Stoffe wie Quecksilber und Cadmium gefunden. Cadmium gilt als krebserregend. In dem Unternehmen waren auffällig viele Beschäftigte noch vor dem Renteneintritt an Herzinfarkten und Krebs gestorben. Einer der kranken Mitarbeiter soll seit einiger Zeit im Koma liegen. Ein weiterer Patient befindet sich Medienberichten zufolge in Dialyse-Behandlung. Laut Staatsanwaltschaft stehen die Ermittlungen kurz vor dem Abschluss.