Washington. Polizei berichtet von mehreren Todesopfern im US-Bundesstaat Florida

    Normalerweise wird in Amerika Gewalt in Videospielen für die wachsende Zahl von Massenschießereien und Amokläufen mitverantwortlich gemacht. In Jacksonville im US-Bundesstaat Florida hat jetzt ein bisher nicht identifizierter Täter in einem Einkaufszentrum, in dem ein Videospiel live übertragen wurde, um sich geschossen. Vorläufige Bilanz nach Angaben der Polizei: vier Tote und mindestens zehn Verletzte.

    Die Tragödie ereignete sich in einem beliebten Vergnügungszentrum in der Innenstadt am St. Johns-Fluss. Teilnehmer der beliebten „Madden 19“-Videospiel-Serie waren zu einem Ausscheidungsturnier zusammengekommen. Per Videospielcontroller spielen die Aktiven hier auf Spielkonsolen wie Xbox One, Playstation 4 aber auch auf normalen Windows-Rechnern computeranimiert American Football. Der vom US-Konzern „Electronic Arts“ entwickelte Freizeitspaß gilt als eines der schwierigsten und beliebtesten Computersportspiele.

    Auf einem bei Youtube und der Live-Video-Seite Twitch hochgeladenen Ausschnitt des Unterfangens konnte man Stimmen im Hintergrund über das Spielgeschehen fachsimpeln hören, als plötzlich auf dem Pulli eines Teilnehmers der rote Punkt eines Ziel-Laserstrahls auftauchte, der offenbar von einer Waffe ausging. Danach fielen - real - mindestens zwölf Schüsse. Schreie von - echten - Menschen waren zu hören. Sekunden später brach die Übertragung ab. Wer das Feuer eröffnete und warum, wer die Opfer sind, welche Sicherheitsvorkehrungen es in dem Einkaufszentrum gab, war bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht gesichert bekannt.

    Das Sheriffs-Büro meldete nach Eintreffen am weithin abgeriegelten Tatort in der Innenstadt von Jacksonville zunächst inoffiziell vier Tote. Ein der Tat verdächtigter Mann sei ebenfalls tot. Die Polizei rief die Bevölkerung via Twitter auf, die Gegend um das Shopping-Center zu meiden. Ein SWAT-Sondereinsatz-Kommando durchkämmte das Areal rund um den Tatort.

    Unterdessen machte in sozialen Netzwerken die ernsthafte Spekulation die Runde, dass ein sehr beliebter Spieler namens „trueboy“ seinen Gegner bezwungen haben soll. Der wiederum habe die Niederlage nicht verwunden, sei bewaffnet gewesen und habe Rache genommen. Aus Spiel wurde demnach blutiger Ernst.