Luckau.

    Ein Autofahrer, der einen Radfahrer auf einer Landstraße in Brandenburg sterbend zurückgelassen haben soll, hat sich der Polizei gestellt. Der 31-Jährige habe sich am Sonnabendabend auf dem Polizeirevier in Lübben gemeldet und die Tat zugegeben, sagte ein Sprecher des Lagezentrums im Polizeipräsidium am Sonntag. Der Mann werde vernommen. Weitere Einzelheiten zu dem Unfallhergang seien noch nicht bekannt.

    Ein Zeuge hatte den 55-jährigen Radfahrer in der Nacht zum Sonnabend auf der Kreisstraße leblos aufgefunden. Ein herbeigerufener Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen. Aufgrund von Spuren wie Fahrzeugteilen am Unfallort suchte die Polizei mit einem öffentlichen Fahndungsaufruf nach dem Fahrer eines silbernen Kleintransporters, der nach dem Unfall geflüchtet war, ohne sich um den verletzten Radler zu kümmern. Die Polizei nannte als möglichen Zeitpunkt für den Unfall den späten Freitagabend zwischen 22.15 und 23.10 Uhr. „Wir können diesen Zeitraum so eingrenzen, weil der Mann nach Zeugenaussagen zu einem bestimmten Zeitpunkt von einer Feier aufgebrochen war und nach Hause wollte“, erklärte ein Sprecher des Lagezentrums am Sonnabend.

    Das Unfallopfer könnte möglicherweise noch leben

    Die Polizei geht davon aus, dass ein Fahrzeug mit dem Radfahrer kollidierte und dieser stürzte. Der unbekannte Fahrzeugführer habe den Unfallort allerdings verlassen, ohne sich bei Polizei oder Rettungskräften zu melden. Dieser Fall von Unfallflucht sei besonders folgenschwer, betonte der Sprecher. Demnach könnte der 55-Jährige fast eine Stunde lang hilflos auf der Straße gelegen haben. „Möglicherweise könnte der Radfahrer noch leben, wenn er sofort Hilfe bekommen hätte.“