Benidorm.

    Spanien diskutiert über einen ungewöhnlichen Vorfall: Eine Gruppe britischer Touristen soll einem obdachlosen Mann in einem spanischen Urlaubsort 100 Euro gezahlt haben, damit er sich den Namen von einem der Männer auf die Stirn tätowiert. Das berichten mehrere spanische Medien.

    Die Männer waren demnach im Touristenort Benidorm an der Ostküste Spaniens unterwegs, um einen Junggesellenabschied zu feiern. Dort trafen sie offenbar auch einen 34-jährigen Obdachlosen, dem sie 100 Euro boten, damit er sich „Jamie Blake, North Shields, NE28“ ins Gesicht schreiben lässt. Der Mann stimmte dem Plan zu. Weil er aber zu viel Schmerz empfand, wurde die Tätowierung vorzeitig abgebrochen.

    Karen Maling Cowles, Präsidentin der „Benidorm British Business Association“, einem Verband von Hotels, wurde auf das Foto des Obdachlosen auf Facebook aufmerksam und zeigte sich schockiert: „Wir und viele Touristen sind angeekelt von dem Verhalten. Es ist schrecklich, die Situation eines Mannes so auszunutzen“, sagte sie dem „Guardian“. Cowles machte sich schließlich auf die Suche nach dem Mann. „Ich habe ihm gesagt, dass ich ihm helfen werden“, berichtet sie. Cowles wolle nun versuchen, Geld zu sammeln, um dem Mann eine Entfernung des Tattoos zu bezahlen. Bewohner versuchen bereits seit Längerem, zu verhindern, dass Benidorm zu einem Partyort wird.

    Inzwischen hat sich auch Bräutigam Jamie Blake zu Wort gemeldet, dessen Name auf die Stirn des Obdachlosen tätowiert werden sollte. „Es waren so viele Leute dort und ich war betrunken. Ich kann mich nicht an die Situation oder daran, dass dem Typen Geld bezahlt wurde erinnern“, sagte Blake dem britischen „Mirror“.