Hadamar.

    Ein aggressiver Jungbulle hat in Mittelhessen einen 45-jährigen Mann getötet. Das Tier habe das Opfer auf einer Weide in Hadamar-Steinbach (Kreis Limburg-Weilburg) angegriffen und schwer verletzt, teilte ein Sprecher der Polizei am Freitag mit. Der Mann starb noch vor Ort. Der 45-Jährige hatte laut Polizei am Abend nach dem Tier sehen wollen. Warum der Bulle angriff, ist unklar. Als die herbeigerufenen Polizisten sich dem Toten nähern wollten, zeigte sich der Bulle aggressiv und ließ sich nicht bändigen. Ein Jäger musste das Tier schließlich erschießen.

    „Solche Angriffe kommen vor, aber selten“, erklärte Bernd Weber, Sprecher des Hessischen Bauernverbands. Bullen seien starke Tiere, die man schwer einschätzen könne. An einem schlechten Tag könnten Jungbullen ausrasten. Ein Angriff könne schwerwiegende Folgen bis hin zum Tod haben.

    Laut der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau kommt es jährlich bundesweit zu Unglücken mit Bullen. Im vergangenen Jahr wurden 535 meldepflichtige Unfälle gezählt, im Jahr davor 565. Die Zahl der tödlichen Unfälle mit Bullen ist geringer: 2017 wurden sechs Fälle registriert, 2016 waren es vier. Die Statistik umfasst nicht allein Angriffe durch Bullen, sondern auch Unfälle, bei denen beispielsweise Menschen gegen Stallwände gedrückt werden.