Palma.

    Die Wissenschaftler trauten ihren Augen nicht. Unweit der spanischen Urlaubsinsel Mallorca ist einer Forschungsexpedition die erste nachweisbare Sichtung eines Weißen Hais in dieser Mittelmeerregion seit mehr als 30 Jahren gelungen. „Wir waren aus dem Häuschen“, sagt einer der beiden Leiter der Expedition, der Zoologe Fernando López-Mirones. Die Zeitung „Diario de Mallorca“ spricht von einer „historischen Entdeckung“.

    Trotz Temperaturen um die 30 Grad bekommen unterdessen einige Touristen am Freitag auf Mallorca angesichts der sensationellen Nachricht das kalte Grausen. Das mächtige Tier soll nach Angaben des Meeresforschungszentrums Alnitak immerhin fünf Meter lang sein. In den sozialen Netzwerken ließen die Reaktionen in Spanien und auch in Deutschland nicht auf sich warten. „Damit wäre dann Mallorca von der Liste meiner Reiseziele gestrichen“, kommentiert ein User die Nachricht. Experten weisen alle Befürchtungen von Badegästen jedoch vehement zurück.

    Umweltschützer jubeln über die Sichtung. „Das ist eine tolle Nachricht, ein Hoffnungsstrahl für das Mittelmeer“, sagt Antoni Grau, Leiter der Fischereidirektion der Balearen. Es bedeute nämlich, dass die Haie im Meer vor den Balearen wieder Nahrung finden – etwa Roten Thunfisch oder Meeresschildkröten.

    Man wisse, dass es vor 60 oder 70 Jahren im Wasser um die Balearen „sehr, sehr viele dieser Tiere gegeben“ habe, erläutert Grau. Nach Beginn der Industriefischerei seien sie aber irgendwann völlig verschwunden. Dabei seien Haie „unerlässlich“ für das ökologische Gleichgewicht im Mittelmeer.