Sydney.

    Australien geht mit einem ungewöhnlichen Mittel gegen die herrschende Katzenplage vor. Eine Tierschutzorganisation hat mitten im Outback den längsten katzensicheren Zaun der Welt errichtet. 44 Kilometer ist er lang und umschließt das Newhaven Wildlife Sanctuary, eine einstige Rinderfarm. Mit dem Zaun will das Australian Wildlife Conservancy ein 94 Quadratkilometer großes Schutzgebiet schaffen, in dem sich einheimische Arten ungestört von Wildkatzen und Füchsen vermehren können.

    Wildkatzen sind in Australien ein ernstes Problem. Sie töten jede Nacht 75 Millionen einheimische Tiere, schätzt das Australian Wildlife Conservancy. Einst kamen sie als Haustiere mit der ersten Flotte britischer Sträflinge im 18. Jahrhundert auf den Kontinent. Vermutlich haben die Wildkatzen zum Aussterben von mindestens 20 einheimischen Tierarten beigetragen. Äußerlich ähneln die meisten der Wildkatzen, die im australischen Busch umherziehen, ganz dem kuscheligen Kätzchen von nebenan, doch immer wieder finden sich auch riesenhafte Exemplare, die beinahe schon an kleine Leoparden erinnern. Bis zu 20 Kilo schwere Tiere haben Wildhüter bereits gefangen.

    Wildkatzen bedrohendie heimische Tierwelt

    Bis zu 20 Millionen Katzen leben Schätzungen zufolge im Land. Schon im 18. Jahrhundert trugen sie dort zur ersten großen Aussterbewelle bei, die mit Beginn der weißen Besiedlung und dem europäischen Vormarsch in Australien begann. In den vergangenen 200 Jahren sind über 50 Tierarten auf dem Kontinent ausgestorben. Seit einigen Jahren erlebt Australien ein erneutes Massensterben seiner heimischen Tierwelt.

    Nachdem Fallen und Köder sich als wenig wirksam erwiesen haben, arbeiten australische Ureinwohner als professionelle Katzenfänger im Outback. Doch ihre Arbeit ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Nun soll der Zaun helfen. Für den Bau benötigte es 8500 Pfähle, 400 Kilometer Draht und 130 Kilometer Maschendraht.