Houston. Hauptsächlich Schüler unter den Opfern. Der Schütze und eine weitere Person sind festgenommen worden

    Wieder Blut und Tränen an einer Schule in den USA: Nach Schüssen an der Santa Fe High School im Bundesstaat Texas sind am Freitag nach Angaben von Gouverneur Greg Abbott zehn Menschen gestorben. Weitere zehn wurden zum Teil schwer verletzt, darunter zwei Polizisten. Bei den Toten soll es sich um neun Schüler und eine Lehrkraft handeln. Es habe diesmal, anders als im Februar bei den Todesschüssen von Parkland in Florida, kaum Warnzeichen gegeben.

    Ein mutmaßlicher Täter wurde festgenommen. Es handelt sich um einen 17 Jahre alten Schüler. Nach Abbotts Angaben hantierte er mit zwei Schusswaffen, darunter ein Revolver, die seinem Vater gehörten. Auch unter den vergleichsweise laxen Waffengesetzen von Texas dürfen solche Waffen nicht an Personen unter 18 Jahren weitergegeben werden. Der Täter habe Selbstmord begehen wollen. Er wurde festgenommen und wegen Mordes angeklagt.

    Im Internet tauchten Bilder auf, die den mutmaßlichen Schützen mit einem schwarzen T-Shirt und der Aufschrift „Born to Kill“ zeigen. „Das war vielleicht das einzige Warnsignal überhaupt“, sagte Abbott. Mitschüler beschrieben den jungen Mann als Eigenbrötler, der oft in einem schwarzen Trenchcoat unterwegs war. Eine weitere Person von Interesse sei in Gewahrsam, sagte Sheriff Ed Gonzalez. Experten der Polizei fanden in der Schule und in der Nähe Sprengsätze – ein Molotow-Cocktail und eine mit CO2 gefüllte Gerätschaft. Sie wurden gesichert.

    Es war der letzte Tag nach einer Reihe von schulinternen Prüfungen an der Sante Fe High School. Die Schüler stehen dabei unter erhöhtem Leistungsdruck, es geht letztlich auch um die Frage, ob sie später einmal aufs College gehen können. 1500 Schüler lernen an der Einrichtung. Laut Zeugenaussagen begann die Schießerei um 7.30 Uhr Ortszeit, gerade als der Unterricht anfing. Man habe zunächst fünf Schüsse gehört.

    US-Präsident Donald Trump bezeichnete die Tat als „absolut schrecklich“. Es müsse künftig sichergestellt werden, dass Schusswaffen nicht in die Hände derer geraten, die eine Bedrohung darstellen. Seit dem Schulmassaker von Parkland, bei dem 17 Menschen starben, gab es landesweit Proteste von Schülern für eine Verschärfung der Waffengesetze. Trump hatte jedoch erst vor wenigen Wochen der mächtigen Waffenlobby NRA seine Unterstützung zugesichert. Der zweite Verfassungszusatz, der das Recht auf Selbstverteidigung und Waffenbesitz garantiere, werde nicht angetatstet, so Trump.