Berlin.

Bügeleisen, Küchen­ma­schine, Toaster – Lidl sorgt mit seinen Angeboten zum bevorstehenden Muttertag am 13. Mai bei vielen Kunden im Internet für Empörung. Der Grund: Das Muttertagsangebot sei sexistisch und werbe mit ver­alteten Rollenklischees.

Auf Facebook machen viele Nutzer ihrem Unmut Luft. „Liebes Lidl-Team, wir haben 2018 und nicht 1950!“, bemerkte beispielsweise eine Kundin. „Seid ihr wirklich noch so rückständig?“, wollte ein anderer Facebook-Nutzer wissen.

Tatsächlich werden im gleichen Prospekt des Discounters unter dem Motto „Kraftvoll ans Werk“ noch Bohrmaschinen oder Hämmer für Männer angeboten. Sucht man bei auf der Website von Lidl übrigens nach dem Stichwort „Vatertag“, erscheint ein Bollerwagen – für den feuchtfröhlichen Männertrip. Die Rollen sind also ­offenbar klar verteilt: Papa bohrt, Mutti bügelt.

Unter dem Hashtag #dankefürnichts macht auch die Kampagne „Pinkstinks“ auf Facebook auf die misslungene Werbeaktion von Lidl aufmerksam. „Pinkstinks“ hat es sich auf die Fahnen geschrieben, auf Produkte und Werbeinhalte hinzuweisen, die Frauen in eine bestimmte Geschlechterschublade stecken.

Auf die kritischen Nachrichten von Kunden antwortet das Unternehmen mit einem Dank für die Rückmeldung. Und das Lidl-Facebook-Team bemerkt: „Im Rahmen unserer wechselnden Aktionswochen greifen wir – wie alle Händler – saisonale Anlässe oder Feiertage in unseren Marketingmaßnahmen auf.“ Die Produkte zu reduzierten Preisen würden bei Kunden für ­gewöhnlich gut ankommen. „Wir bedauern, wenn wir mit den aktuellen Aktionsangeboten bei einigen Kunden für Unmut sorgen, und nehmen das Feedback sehr ernst“, heißt es in der standardisierten Antwort weiter.

Lidl ist nicht das erste Unternehmen, das in ein Fettnäpfchen tritt. Zuletzt hatte der österreichische Drogeriemarkt Bipa zum Weltfrauentag mit Putz- und Waschmitteln geworben. Dazu ist ein grinsender Mann zu sehen, der Schwamm und Putzmittel hochhält – neben dem Spruch „Ich pack im Haushalt mit an!“