Arolla.

Eine Schlechtwetterfront ließ die Skitour zu einer Tragödie in den Bergen werden: Bei dem Unglück in den Schweizer Alpen sind sechs Menschen gestorben – fünf italienische Staatsbürger und eine Frau aus Bulgarien. Eine Deutsche musste im Krankenhaus behandelt werden.

Die 14 Alpinisten aus Deutschland, Italien und Frankreich waren nach Polizeiangaben am Sonntag zu einer Tour in der Region Pigne d’Arolla auf knapp 3000 Metern Höhe in zwei Gruppen aufgebrochen. Beide Gruppen wollten über die klassische Route „la Serpentine“ zu einer Hütte auf 3157 Metern gelangen. Ein schwerer Schneesturm überraschte sie. Die Sportler schafften es nicht mehr, das Ziel zu erreichen, und verbrachten die Nacht bei rund minus zehn Grad und eisigem Wind am Berg. Der Hüttenwart hatte am Montagmorgen Alarm geschlagen, weil die Gruppen nicht eingetroffen waren.

Bergretter fanden die Vermissten und brachten sie mit Hubschraubern in Krankenhäuser. Ein Teilnehmer war tödlich gestürzt. Medienberichten zufolge handelte es sich um den italienischen Bergführer, der nach der offenbar nur wenige Hundert Meter entfernten Hütte suchen wollte. Die verblieben 13 Alpinisten waren daraufhin auf sich gestellt. Wegen der schlechten Wetterverhältnisse entschieden sie sich, nicht auf eigene Faust nach der Hütte zu suchen – sie harrten im Freien aus. Fünf starben wegen der erlittenen Unterkühlung im Krankenhaus. Drei der Alpinisten wurden am Dienstag weiterhin behandelt.

Deutsche aus derKlinik entlassen

Die Polizei hatte für Angehörige zeitweise eine Hotline eingerichtet. Inzwischen konnten alle Familienangehörigen der Opfer benachrichtigt werden, wie die Walliser Kantonspolizei mitteilte.

Unter den Skitourengängern war eine Deutsche (48), die schon aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Die Frau wohnt in der Schweiz. Derweil erfroren am Mönch in den Berner Alpen zwei weitere Bergsportler. Die beiden Schweizer waren 21 und 22 Jahre alt.