Vancouver. Hintergründe des mutmaßlichen Attentats im kanadischen Toronto noch unklar

In der kanadischen Millionenmetropole Toronto hat am Montag ein Fahrer eine Gruppe von Fußgängern mit einem Lieferwagen überfahren und dabei laut Polizei mindestens neun Menschen getötet und sechzehn verletzt. Die Polizei äußerte sich bislang nicht zu der Frage, ob es sich um einen Unfall oder eine vorsätzliche Tat handelte. Die Ermittlungen stünden erst am Anfang.

Augenzeugen berichteten im kanadischen Fernsehen allerdings, dass der Fahrer womöglich gezielt über den Bordstein in die Menschenmenge gefahren sei und dabei mehrere Menschen getroffen habe. Der Bürgermeister von Toronto, John Tory, sprach in einer ersten Reaktion von einer „schlimmen Tragödie“ für die Stadt.

Der Fahrer floh nach dem Vorfall zunächst mit hoher Geschwindigkeit mit dem Wagen, konnte wenig später aber unweit der Unfallstelle festgenommen werden. Über die Identität des Fahrers ist bislang noch nichts bekannt, ebenso wenig über mögliche Motive. Weitere Verdächtige gibt es offenbar nicht.

Auf Zeugenvideos war zu sehen, wie der Fahrer bei der Festnahme mit einem kleinen dunklen Gegenstand drohte, sich dann aber der Polizei ergab. Festgenommen wurde er auf dem Bauch liegend unweit des Tatortes.

„Er hat die Leben so vieler Menschen zerstört“, sagte der Augenzeuge Alex Shaker gegenüber dem kanadischen Fernsehsender CTV. „Alles, was ihm in den Weg kam.“ Der Fahrer habe auch jemand mit einem Kinderwagen getroffen. Eine weitere Zeugin berichtete, dass mehrere Personen noch auf dem Gehweg von Notfallärzten behandelt wurden.

Der Vorfall ereignete sich laut Polizei am frühen Nachmittag im nördlichen Stadtzentrum Torontos. Die betroffene Gegend im Stadtteil North York ist tagsüber belebt, dort liegen zahlreiche Geschäfte und Restaurants. Die nahe U-Bahn wurde nach dem Vorfall vorübergehend geschlossen. Bei dem Fahrzeug soll es sich um einen Leihwagen gehandelt haben.

Bislang gibt es keine Informationen über einen möglichen terroristischen Hintergrund. Premierminister Justin Trudeau sagte, man wisse noch zu wenig und er denke an alle, die betroffen sind.In Toronto hatten sich am Sonntag und Montag die Außenminister der G7-Staaten versammelt, um über internationale Konflikte in Syrien, der Ukraine und andere politische Themen zu diskutieren.