Rottweil.

Wegen dreifachen Mordes am Tag der Einschulung seines Sohnes muss sich ein 41-Jähriger seit Freitag am Landgericht Rottweil in Baden-Württemberg verantworten. Er soll das sechs Jahre alte Kind bei einer privaten Feier in Villingendorf erschossen haben, ebenso den neuen Freund seiner Ex-Partnerin und dessen Cousine. „Ich mache im Moment keine Angaben“, sagte der Angeklagte zum Prozessauftakt. Er war zuvor in Handschellen in den Gerichtssaal geführt worden und hatte sein Gesicht mit einem Kleidungsstück verdeckt. Der Mann konnte laut Anklage nicht akzeptieren, dass sich die Mutter des gemeinsamen Kindes im Februar 2017 von ihm getrennt hatte. Die Frau verschonte er bei der Tat am 14. September 2017 nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft bewusst – um ihr durch den Tod ihrer Angehörigen Leid zuzufügen. Nach fünftägiger Flucht wurde der Mann gefasst.

Der mutmaßliche Täter soll sich am Abend der Einschulungsfeier kurz nach 21.30 Uhr an die Terrasse der Wohnung seiner Ex-Partnerin und ihres neuen Freundes herangeschlichen haben, wo sich die Erwachsenen aufhielten. Zuerst habe er auf den Mann, dann auf dessen Cousine geschossen. Die 31 Jahre alte Ex-Partnerin des Angeklagten konnte flüchten. Im Wohnzimmer soll der Täter dann dreimal auf den Jungen geschossen haben. „Er wusste, dass er ihn töten würde – und darauf kam es ihm an“, sagte der Staatsanwalt.

Neben dem Gewehr, dass sich der Angeklagte laut Staatsanwaltschaft in Kroatien besorgt hatte, trug er eine Tasche mit Kabelbinder, Klebeband und eine Flasche mit Benzin bei sich. Laut Staatsanwaltschaft handelte er heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen. Deshalb lautet die Anklage auf Mord.