Frankfurt/Main. Vor 26 Jahren hat der Schwede in Deutschland eine Garderobenfrau erschossen

Wegen eines Mordes vor fast 26 Jahren hat das Landgericht Frankfurt einen 64-Jährigen zu einer lebenslangen Haft verurteilt. Der als „Lasermann“ bekannt gewordene Schwede John Ausonius wurde am Mittwoch für schuldig befunden, einer 68-jährigen Frankfurter Garderobenfrau am 23. Februar 1992 auf deren Nachhauseweg aufgelauert und ihr in den Kopf geschossen zu haben. Er habe ihre Handtasche haben wollen. Die Kammer ordnete auch die Sicherungsverwahrung des als gemeingefährlich geltenden Mannes an.

Die seit Dezember vergangenen Jahres laufende Beweisaufnahme habe „nicht den geringsten Zweifel an der Schuld des Angeklagten am Tod des Opfers ergeben“, sagte die Vorsitzende Richterin in der Urteilsbegründung. Die Richterin sprach von einer „lückenlosen Indizienkette“. So seien bei ihm mehrere Belege gefunden worden, die auf die Tat hingewiesen hätten.

Ausonius sitzt in Schweden seit 1994 wegen verschiedener schwerer Gewalttaten in Haft. Dort hatte er mithilfe eines Laser-Zielfernrohrs auf dunkelhäutige Einwanderer geschossen.

Kritik übte die Richterin an der Staatsanwaltschaft, die bereits 1995 – nach dem rechtskräftigen Abschluss der Strafverfahren in Schweden – gegen Ausionius hätte Anklage erheben können. Aufgrund der „überlangen Verfahrensdauer“ gelten laut Urteil vier Jahre der Strafe als verbüßt. Dies wird freilich nur kosmetische Wirkung haben, denn auch nach dem möglichen Ende einer Strafverbüßung kommt Ausonius nicht auf freien Fuß. „Er hat sich bewusst für ein kriminelles Leben entschieden und beherrscht eingeschliffene Verhaltensweisen zur Begehung schwerster Straftaten“, meinte die Richterin. Das Opfer, eine Jüdin, habe „die Konzentrationslager Auschwitz und Bergen-Belsen überlebt, aber nicht die Begegnung mit dem Angeklagten.“