Los Angeles. Schauspielerin distanziert sich von Regisseur Roman Polanski

Der Skandal um die Missbrauchsvorwürfe gegen Harvey Weinstein führt bei manchen Hollywood-Akteuren zu einem Umdenken. Den Beweis liefert Schauspielerin Natalie Portman. In einem Interview mit dem Onlinemagazin „Buzzfeed“ hat die 36-Jährige ihre frühere Unterstützung für den Regisseur Roman Polanski zurückgezogen.

In dem Gespräch wurde Portman an eine Unterschrift erinnert, mit der sie 2009 eine Petition unterstützt hatte. Darin forderte der französische Autoren- und Komponistenverband SACD „die sofortige Freilassung Roman Polanskis“. Mehr als 100 Filmschaffende unterzeichneten damals. Polanski war kurz zuvor wegen eines internationalen Haftbefehls in der Schweiz festgenommen worden. Hintergrund: 1977 soll er in den USA eine 13-Jährige mit Drogen und Champagner gefügig gemacht und vergewaltigt haben. Um einem Prozess zu entgehen, floh er aus den USA und lebt seitdem im Exil – derzeit in Frankreich. Auf die Frage, warum sie die Petition unterzeichnet hatte, antwortete Portman: „Jemand, den ich respektiert habe, gab mir die Petition, sagte ‚Ich habe sie unterzeichnet. Machst du es auch?‘ Und ich sagte: ‚Klar.‘“ Sie bereue das. „Wir leben heute in einer anderen Welt“, sagte sie außerdem, „und das entschuldigt gar nichts. Aber wir können unsere Augen öffnen und die Art, wie wir leben wollen, vollkommen ändern. Meine Augen waren nicht offen.“

Portman prangert seit den Weinstein-Enthüllungen sexualisierte Gewalt gegen Frauen an.