Teheran.

Bei dem Absturz einer iranischen Regionalmaschine vom Typ ATR-72 über dem Zagros-Gebirge sind wahrscheinlich alle 66 Insassen ums Leben gekommen. Der Flug 3704 von Aseman Airlines war am Sonntagmorgen um acht Uhr auf dem Inlandsflughafen Teheran-Mehrabad gestartet und sollte eine Stunde später in der 560 Kilometer entfernten Stadt Yasuj im Süden landen.

An Bord der 24 Jahre alten Turboprop-Maschine befanden sich 60 Passagiere, zwei Piloten, zwei Flugbegleiter und zwei Sicherheitskräfte. Zur Zeit des Absturzes herrschten in der bis zu 4000 Meter hohen Unglücksregion Nebel, Schnee und eisige Temperaturen, was die Rettungsarbeiten stark behinderte.

Hubschrauber konnten den ganzen Tag nicht aufsteigen, sodass die Bergungsmannschaften versuchten, mit Geländefahrzeugen und zu Fuß zu der Unglücksstelle in dem Dena-Bergmassiv vorzudringen. Wegen der schwierigen Umstände vor Ort wollte der Sprecher der Fluggesellschaft, Mohammad Tabatabaie, die Zahl der Opfer zunächst nicht genau beziffern.

Irans Luftverkehr gilt wegen der jahrzehntelangen internationalen Sanktionen als einer der gefährlichsten der Welt. Im August 2014 stürzte eine Turboprop-Maschine von Sepahan Airlines kurz nach dem Start in Teheran-Mehrabad in den fünf Kilometer entfernten Stadtteil Asadi. 39 der 48 Insassen starben. Im Januar 2011 zerschellte eine Boeing 727 von Iran Air in dichtem Schneetreiben beim Anflug auf Urmia im Westen des Landes. 77 Menschen starben.

Das Land verfügt über rund 250 betagte Maschinen, die nach dem Ende der Atomblockade nun Zug um Zug durch neue Flugzeuge ersetzt werden sollen.