Birmingham.

Ein Chirurg hat in Großbritannien bei Operationen seine Initialen „SB“ in die Lebern von zwei Patienten gebrannt. Der 53-jährige Simon Bramhall bekannte sich beim Gericht in Birmingham der Tätlichkeit schuldig, wies aber den schwerer wiegenden Vorwurf der Körperverletzung zurück, wie britische Medien berichteten. Entdeckt wurden die Initialen bei einem Patienten, als ein anderer Chirurg später eine weitere Operation durchführte, so der Sender BBC. „Das war ein sehr ungewöhnlicher und komplexer Fall“, sagte der zuständige Staatsanwalt Tony Badenoch. Bislang habe man keinen Präzedenzfall finden können. Der Beschuldigte habe eingesehen, dass „seine Handlungen nicht nur ethisch, sondern auch rechtlich falsch waren“. Der Mediziner habe planmäßig gehandelt und bewusst das Vertrauen seiner Patienten missbraucht.

Der 53-Jährige war auf Lebertransplantationen spezialisiert. Er verwendete einen sogenannten Argon-Beamer, der in der Chirurgie zur Blutstillung verwendet wird. Die Patienten befanden sich zu diesem Zeitpunkt in Narkose. Kollegen und Pflegekräfte waren zugegen, bemerkten das Fehlverhalten jedoch nicht. Laut Experten wäre die Gravur nach einiger Zeit von selbst wieder verschwunden. „Das Vorgehen verlangte Geschicklichkeit und Konzentration“, sagte Ankläger Badenoch. Gesundheitsschädlich waren die Gravuren nicht.

2013 wurde Bramhall von seiner Stelle am Queen-Elizabeth-Krankenhaus in Birmingham suspendiert. Das Strafmaß soll Mitte Januar festgelegt werden.