Berlin. Bahnprobleme mit Verbindung Berlin - München

Seit vier Tagen erst ist die neue Schnellfahrstrecke der Bahn zwischen Berlin und München im Betrieb – und schon häufen sich die Probleme. Am gestrigen Montagmorgen fiel ein ICE mit Start am Berliner Hauptbahnhof ganz aus. Nach Angaben der Bahn stand der Zug als Folge einer Verspätung am Vortag nicht abfahrbereit am Bahnhof. Wegen starken Schneefalls in weiten Teilen Deutschlands hatte die Bahn am Sonntag nach eigenen Angaben „eine sehr angespannte Betriebslage“. Die Schnellfahrstrecke Rhein-Main musste mehrere Stunden gesperrt werden, war aber am Montagmorgen wieder frei. Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisierte, Reisende würden über Störungen schlecht informiert. „Was heute abgeliefert wird, ist absolut unbefriedigend“, sagte Verbandssprecher Karl-Peter Naumann im Bayerischen Rundfunk.

Es ist nicht die erste Panne auf der neuen Vorzeigestrecke. Schon nach der Eröffnungsfeier mit Kanzlerin Angela Merkel am Freitagabend in Berlin hatte ein Zug mit rund 200 Ehrengästen und Journalisten München wegen diverser Pannen auf der Strecke mehr als zwei Stunden zu spät erreicht.

Auch am Sonntag, dem ersten regulären Betriebstag der neuen Strecke, hatte sich ein ICE wegen eines technischen Problems stark verspätet. Die Ursachen seien noch nicht geklärt. Am Montag standen nach Angaben der Bahn rund ein Dutzend ICE zur Reparatur in den Werkstätten.

Auf der neuen Verbindung von Berlin nach München brauchen die Züge fahrplanmäßig nun vier bis viereinhalb Stunden – statt bisher sechs.

Pro-Bahn-Sprecher Naumann bemängelte, die Bahn habe kein einheitliches Informationssystem und brauche hier eine „komplette Revision“. Die Bahn habe nicht genügend Personal, das im Störungsfall eingreifen und informieren könne. „Es nützt ihnen ja nichts, wenn jemand, der gleichzeitig im Stellwerk mit der Organisation des Schienenverkehrs beschäftigt ist, auch noch die Information geben muss. Dafür hat er nämlich im Störungsfall gar keine Zeit.“