Buenos Aires.

Seit mehr als einer Woche läuft die Suche nach einem vermissten argentinischen U-Boot. Ein „offizieller Hinweis“, den die Marine des Landes aus den Vereinigten Staaten bekam, bringt nun Bewegung in die Suche nach der „ARA San Juan“ mitsamt ihrer 44-köpfigen Besatzung. Ein US-Institut meldete, dass man zweieinhalb Stunden nach dem letzten Funkkontakt zum U-Boot-Kapitän eine „hydroakustische Anomalie“ registriert habe. Im Klartext: Es gab ein ungewöhnliches Geräusch im Südatlantik, rund 50 Kilometer vom letzten bekannten Standort des U-Boots entfernt.

Welches Geräusch mag es gewesen sein, das das Institut am 15. November aufzeichnete und erst jetzt an Argentinien weiterleitete? Seefahrtexperten vermuten, dass irgendetwas einen gewaltigen Lärm verursacht hat – womöglich eine Explosion. Marinesprecher Enrique Balbi sagt dazu nur, man werde das Geräusch analysieren. Mehrere Länder unterstützen Argentinien bei der Suche, darunter die USA und Russland. 14 Schiffe – eines davon aus Deutschland –, zehn Flugzeuge und insgesamt 4000 Menschen versuchen mit wachsender Verzweiflung, das Boot zu finden. Bislang fehlt jede Spur.

Für die Angehörigen ist die Ungewissheit enorm belastend. Viele warten auf dem Marinestützpunkt Mar del Plata auf Nachrichten. Nachdem Balbi von dem verdächtigen Geräusch erzählte, brachen manche in Tränen aus.