Weinfelden.

Der ehemalige Radprofi Jan Ullrich ist in der Schweiz zu 21 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden, nachdem er in betrunkenem Zustand einen Autounfall verursacht hatte. Das entschied das Schweizer Bezirksgericht Weinfelden am Donnerstag. „Was geschehen ist, ist schlimm und verwerflich. Die Grenzwerte sind für alle gleich – ob Spitzensportler oder ‚normale Menschen‘ spielt keine Rolle“, wurde die Richterin nach dem Urteilsspruch von der Boulevardzeitung „Blick“ zitiert.

Ullrich habe die Verkehrsregeln vorsätzlich grob verletzt und habe im fahrunfähigen Zustand hinter dem Steuer gesessen, so die Begründung des Gerichts. Der gebürtige Rostocker muss zudem die Prozesskosten tragen und knapp 8700 Euro Strafe zahlen. „Ich habe vor dreieinhalb Jahren einen Fehler begangen, den ich sehr bereue. Ansonsten habe ich alles gesagt“, zitierte „Blick“ Ullrich bei seinen Schlussworten vor Gericht.

Am 19. Mai 2014 hatte Ullrich laut Aussagen vor Gericht viel Weißwein getrunken, bevor er zu einem Geschäftstermin gefahren war. Zusätzlich hatte er das Beruhigungsmittel Valium wegen eines Bandscheibenvorfalls im Blut. Er selbst fühlte sich nach eigenen Aussagen fahrtüchtig. Auf dem Rückweg kam es dann zu dem Unfall. Er rammte mit überhöhter Geschwindigkeit zwei Autos. Verletzt wurde niemand.

Laut seinem Anwalt entschuldigte sich Ullrich bei den Opfern und zahlte Schadenersatz. „Mit einer Opferfamilie ist ein freundschaftliches Verhältnis entstanden“, sagte Anwalt Markus Neff. Der 43-jährige Ullrich war bereits in der Vergangenheit in der Schweiz wegen zu schnellen Fahrens und Telefonierens am Steuer verurteilt worden. Vor wenigen Monaten zog der langjährige Wahl-Schweizer mit seiner Familie nach Mallorca um.