Johannesburg.

Eine international umstrittene Auktion von 264 Rhinozeros-Hörnern in Südafrika ist hinter den Erwartungen des Anbieters John Hume geblieben. Konkrete Angaben zum Erlös machte sein Anwalt am Montag zwar nicht. Aber: „Bei der Auktion gab es weniger Bieter und Verkäufe als erwartet, doch der legale heimische Handel ist nun wieder begründet und der Weg für künftige Verkäufe somit geebnet.“ Die Hörner gehörten einem der weltgrößten privaten Rhinozeros-Züchter, der zuvor in einem langen Rechtsstreit durch mehrere Instanzen die erste legale Auktion von Rhino-Hörnern in Südafrika seit 2009 durchgesetzt hatte.

Tierschützer befürchten, dass der Handel die Wilderei befeuern könnte. Seit rund fünf Jahren liegt die Zahl der jährlich gewilderten Dickhäuter über der 1000er-Marke – auch in diesem Jahr wird das befürchtet. Erst vergangene Woche fand die Polizei in Thüringen unter anderem 7,5 Kilo Nashorn-Horn. Denn obwohl die Auktion nur für den Handel innerhalb Südafrikas freigegeben war, glauben viele Naturschützer, dass die Hörner ihren Weg auch zum Beispiel nach Asien finden.

Der Züchter John Hume dagegen vertritt die Ansicht, dass das unter Betäubung vorgenommene Absägen des nachwachsenden Horns bei den Tieren in privatem Besitz die Wilderei eindämmen könnte. „Seit heute gibt es legalen und nachhaltigen Nachschub, ließ Hume mitteilen. Der internationale Handel mit dem Horn der vom Aussterben bedrohten Tiere ist seit rund vier Jahrzehnten verboten. In Asien gelten Nashorn-Hörner als Potenz- und Heilmittel.