Peking.

Sogar im 1500 Kilometer entfernten Peking schwankten die Hochhäuser: Bei einem starken Erdbeben in der südwestchinesischen Provinz Sichuan sind nach vorläufigen Angaben mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 88 seien verletzt worden, davon 30 schwer, berichtete das Staatsfernsehen. Behörden sprachen jedoch von bis zu 100 Toten und möglicherweise Tausenden Verletzten.

Die nationalen Behörden riefen als Reaktion auf das Beben der Stärke sieben die höchste Alarmstufe aus. Häuser stürzten ein. Mehr als 600 Feuerwehrleute und Soldaten wurden nach ersten Angaben mit Suchhunden entsandt. Menschen rannten in Angst auf die Straßen, wie auf ersten Bildern im Internet zu sehen war.

Telefonleitungen und das mobile Netz waren teilweise unterbrochen. Das Epizentrum lag in der Gegend des Kreises Jiuzhaigou nördlich der Provinzhauptstadt Chengdu. „Ich habe es stark gespürt“, sagte der Besitzer eines Hotels. „Aber bei uns wurde niemand verletzt.“

In dieser Provinz hatte sich am Dienstagmorgen zudem nach schweren Regenfällen auch ein Erdrutsch ereignet, bei dem 24 Menschen ums Leben gekommen waren. Der Erdrutsch passierte im Dorf Gengdi im Gebiet von Liangshan. In der Gegend wohnen viele Angehörige der Minderheit der Yi. Nach offiziell unbestätigten Angaben von „Hongxin Xinwen“ wurden 71 Häuser zerstört oder beschädigt. Mehr als 500 Menschen seien von dem Unglück betroffen.

Provinz war schon einmal von Beben heimgesucht worden

Sommerliche Regenfälle suchen seit Wochen viele Teile Chinas heim und sorgen für schwere Überflutungen und Erdrutsche.

Die Erdstöße in Sichuan wecken die Erinnerung an ein anderes verheerende Beben in der Provinz. 2008 waren bei einem Beben der Stärke acht mehr als 80 000 Menschen umgekommen. Die Katastrophe ereignete sich wenige Monate vor den Olympischen Spielen in Peking.