Wolfenbüttel.

Nach dem Wasser kommen die Gaffer: Feuerwehrleute und Helfer werden beim Hochwasser-Einsatz vielerorts offenbar durch Schaulustige gestört. „Wir kriegen hier jetzt zusehends eine Gafferproblematik“, sagte Thomas Pink, Bürgermeister von Wolfenbüttel (CDU). Er kündigte ein entschlossenes Vorgehen an. „Wir würden jetzt auch nicht mehr lange fackeln und den Leuten mit Platzverweisen kommen.“

Auch der Oberbürgermeister von Goslar, Oliver Junk (CDU), kritisierte, dass Rettungskräfte behindert würden. „Wir werden richtig gestört von Schaulustigen“, sagte er der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“. Seit Mai gilt es als Straftat, bei Unglücksfällen vorsätzlich Einsatzkräfte zu behindern, die Hilfe leisten wollen. Darauf stehen Geldstrafen oder bis zu ein Jahr Haft.

Wolfenbüttel hatte in der Nacht auf Freitag Katastrophenalarm ausgerufen. Teile der Innenstadt wurden überflutet. Nach den Überschwemmungen im Harz drücken die Wassermassen nun in kleinere Flüsse weiter nördlich. In Hannover wurde der Höchststand für die Leine ab Freitagabend erwartet. Im Harz und anderen Teilen Deutschlands dagegen entspannte sich die Lage. Die Aufräumarbeiten werden sich indes lange hinziehen. An der Universität Hildesheim richtete das Hochwasser einen Millionenschaden an.