Berlin.

Der brutale Angriff kam von hinten, überraschend und heftig. Es war 1.48 Uhr in der Nacht zum 11. Juni, als der kräftige Mann auf der Treppe im Berliner U-Bahnhof Alexanderplatz zuschlägt. Auf dem ersten Bild, das die Polizei veröffentlichte, sieht man, was dann passiert. Das Opfer, ein 38-jähriger Mann, stürzt die Stufen zum Bahnsteig herunter. Er überschlägt sich auf dem harten Stein, rollt weiter runter, sein Rucksack fliegt durch die Gegend. Auf einer der unteren Stufe kommt er mit einer schweren Verletzung am Kopf und Prellungen zum Liegen.

Deutlich zeigten weitere Bilder aus den Minuten nach der Tat das Gesicht des Täters, seine sportliche Statur, die auffällige Jacke. Einen Monat nach der Tat gab die Polizei die Bilder aus Überwachungskameras am Dienstag per Internet an die Öffentlichkeit – am Mittwoch wurde ein 39-Jähriger als mutmaßlicher Täter gefasst, wie ein Polizeisprecher sagte.

Der verdächtige Russe war nach Angaben der Staatsanwaltschaft nach einem schweren Raub von 2004 bis 2010 bereits in einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt untergebracht. Er sei psychisch krank, sagte ein Sprecher. Ende 2010 sei der Mann zur Bewährung freigelassen worden. Nun sei er per Gerichtsbeschluss erneut zunächst in eine geschlossene Einrichtung eingewiesen worden.

Die schnelle Aufklärung war wie in vielen Fällen zuvor den Überwachungskameras in dem großen und weitläufigen U-Bahnhof und der Verbreitung über das Internet zu verdanken. Innerhalb eines Tages gingen bei der Polizei mehr als 40 Hinweise ein. Darunter waren offenbar auch die richtigen, die schon am Dienstag zur Identifizierung und dann zur Festnahme des Mannes führten.