Berlin/Plymouth. Ärger in der Umkleide: Die Britin Lowri Byrne trägt sonst Kleidergröße 40. Bei H&M sind ihr selbst zwei Nummern größer noch zu klein.

  • Eine Britin hat mit einem Selfie aus einer H&M-Filiale Aufregung im Netz ausgelöst
  • Eigentlich trägt sie Größe 40, konnte aber selbst in einer 44 „kaum atmen“
  • H&M speiste sie mit einer Standard-Antwort ab

H&M hat schon wieder Ärger wegen zu eng geschnittener Kleidung. Die Britin Lowri Byrne, Studentin an der Plymouth University, hat die Modekette aufgefordert, ihre Konfektionsgrößen zu überdenken. Auf Facebook postete sie mehrere Selfies von sich in einem H&M-Kleid in Größe 44, in dem sie nach eigenen Angaben kaum atmen konnte. Eigentlich trägt Lowri Größe 40.

„Bitte sortiert eure Größen neu, so ist das absolut lächerlich!“, kommentierte die 22-Jährige ihre Fotos aus der Umkleidekabine. Obwohl sie Größe 40 trage, habe sie bei H&M fragen müssen, ob das Kleid in Größe 46 vorrätig sei. Dem war nicht so. „Das Kleid, das ich auf diesen Fotos trage, ist Größe 44, und ich konnte kaum darin atmen!“

Tausendfach gelikt und kommentiert

Das sei nicht nur ärgerlich, weil Lowri das Kleid gerne gekauft hätte. „Viele Frauen leiden wirklich darunter, welche Kleidergröße sie kaufen müssen“, so die Studentin weiter. „Glücklicherweise gehöre ich nicht zu ihnen! Aber eines dieser Mädchen wäre am Boden zerstört, wenn sie eine 46 tragen müsste.“

Viele Nutzer(innen) pflichteten Lowri bei. Tausendfach wurde ihr Posting gelikt und kommentiert. „Ich trage Größe 38 und muss bei H&M immer Größe 44/46 kaufen!“, schrieb etwa eine Nutzerin. Perfekt scheint H&M hingegen für kleine, zierliche Menschen zu sein. „Das ist der einzige Laden, in dem mir Klamotten tatsächlich passen“, meinte eine andere Nutzerin. Ansonsten müsste sie immer in der Kinderabteilung shoppen gehen.

„Kurvige Frauen können bei H&M gar nichts kaufen“

Der BBC sagte Lowri, ihr persönlich wäre es egal gewesen, wenn sie das Kleid in Größe 46 hätte kaufen müssen, wenn es dann gepasst hätte. Andere Frauen hätten allerdings ein echtes Problem: „Kurvige Frauen können in diesem Laden gar nichts kaufen, weil die Größen so extrem schmal ausfallen. Deshalb habe ich das gepostet.“

Dass H&M etwas an seinen Konfektionsgrößen ändern wird, ist aber eher nicht zu erwarten. In einer Mitteilung ließ das Unternehmen wissen, dass man stets Kleidung designen wolle, in der sich die Kunden wohl fühlen. „Weil es keinen verbindlichen weltweiten Größenstandard gibt, können die Größen je nach Marke und Land variieren.“

H&M scheint nicht viel gelernt zu haben

Ähnlich hatte das Unternehmen bereits auf ein Beschwerde-Selfie aus dem vergangenen Jahr reagiert. Damals hatte sich die Britin Ruth Clemens über unrealistisch kleine Jeansgrößen beschwert. Die Antwort von H&M damals: „Bei H&M machen wir Kleidung für alle unsere Läden auf der Welt, die Größeneinteilung kann je nach Style, Schnitt und Stoff variieren.“ Die Kritikpunkte wolle man prüfen.

Viel gebracht hat es offenbar nicht. (cho)

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