Palma.

Weg vom Sangria-Eimer: Mit neuem Look und neuem Namen ist die bei deutschen Touristen als „Ballermann 6“ bekannte Strandbar auf Mallorca am Wochenende in die neue Saison gestartet. Statt als Aluminiumbüdchen mit rotem Dach präsentiert sich das Lokal an der Playa de Palma nun schicker, dezenter. Naturholz, mattes Petrol- und Olivgrün und Weiß dominieren die Optik. Auch der neue Name ist betont mondän: „Beach Club Six“ heißt der Partykiosk nun auf Englisch.

„Das ist genau der Stil, den wir für die Playa de Palma suchen“, zitiert die „Mallorca Zeitung“ Juan Miguel Ferrer zu der Neugestaltung. Ferrer ist Geschäftsführer der Initiative Palma Beach, die sich für mehr Qualität einsetzt. Der Name „Ballermann 6“ steht wie kaum eine andere Bude für die Exzesse deutscher Touristen ab Mitte der 90er-Jahre. Ein mit der Weinbowle Sangria gefüllter Eimer, aus dem junge Leute mit langen Strohhalmen trinken, wurde zum Symbol des unkontrollierten Party-Urlaubs.

Manolo Alcalá schenkt schon seit 20 Jahren an der Bar des Strandlokals aus und möchte gleich mit einem Vorurteil aufräumen: „Wir selbst haben nie Sangria in Eimern verkauft. Das haben sich die Leute immer aus den benachbarten Kiosken geholt.“ Meint er denn, dass die Umgestaltung wirklich einen gewissen Typ von Touristen fernhalten wird? „Die Exzesse sind in den vergangenen Jahren ohnehin zurückgegangen“, erzählt der Barkeeper. Dass sich allein durch den neuen Look etwas ändern könnte, daran wollen Gabi und Ken aus Oldenburg nicht recht glauben. „Um eine andere Klientel zu locken, müsste man schon die ganze Straße renovieren“, sagt Ken. Hartgesottene Ballermann-Fans wird die Veränderung ohnehin nicht abschrecken. Nicole aus Magdeburg verbringt viermal im Jahr eine Woche am bekannten Strandabschnitt. Das neue Image stört sie nicht. „Ballermann bleibt Ballermann.“