Rom.

Gegen den früheren italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi (80) laufen neue Ermittlungen wegen des Verdachts der Zeugenbestechung. Die Mailänder Staatsanwaltschaft prüfe, ob Berlusconi mehreren Frauen, die als Zeuginnen im „Ruby“-Prozess um Sexpartys mit minderjährigen Prostituierten geladen waren, Schweigegeld gezahlt hat, berichteten mehrere italienische Tageszeitungen. Die Staatsanwaltschaft hatte schon vor der Aufnahme der neuen Ermittlungen vermutet, dass Berlusconi einer als „Ruby“ bekannt gewordenen Nachtclub-Tänzerin und anderen Frauen mehr als zehn Millionen Euro gezahlt haben soll, um in dem spektakulären Prozess gegen ihn Aussagen zu machen, die dem Ex-Premier halfen, einer Verurteilung zu entgehen. Der Prozess endete 2015 mit einem Freispruch mangels Beweisen. Dem dreimaligen Regierungschef war damals Amtsmissbrauch vorgeworfen worden. Der „Cavaliere“ war außerdem angeklagt, bei den Bunga-Bunga-Partys in seiner Villa Arcore bei Mailand Sex mit minderjährigen Prostituierten gehabt zu haben, darunter mit „Ruby“.