Rom .

Die Serie von Katastrophen in Mittelitalien reißt nicht ab. Nach Erdbeben, Lawinen und Schneefall ohne Ende stürzte ein Rettungshubschrauber mit sechs Menschen an Bord in der Nähe eines Skigebiets in den Abruzzen ab. Von den Insassen habe niemand überlebt, sagte ein Sprecher der Feuerwehr.

Der Hubschrauber sei in der Nähe des beliebten Skigebiets Campo Felice in eine mehrere Hundert Meter tiefe Schlucht gestürzt, so die Nachrichtenagenturen Ansa und ADN Kronos. An Bord sei neben den Rettern auch ein verletzter Skifahrer gewesen, der in ein Krankenhaus geflogen werden sollte. Die Rettung sei wegen dichten Nebels schwierig: „Wir haben einen Helikopter tief fliegen sehen und wir haben uns gefragt, wieso“, sagte der Bürgermeister des nahen Ortes Lucoli, Gianluca Marrocchi, ADN Kronos. „Wenig später verschwand er im Nebel.“

Seit Tagen suchen Erdbeben, Schneefälle und schlechtes Wetter die Region heim. Vergangenen Mittwoch hatte eine Lawine das Hotel „Rigopiano“ in der Gemeinde Farindola verschüttet. Die Retter suchen immer noch Tag und Nacht nach möglichen Überlebenden. Allerdings schwand die Hoffnung, auch wenn die Einsatzkräfte am Montag drei Hundewelpen aus den Trümmern lebend retteten. „Wir werden nicht aufhören, bis wir sicher sind, dass keiner mehr (unter den Trümmern) ist“, sagte Luigi D’Angelo vom Zivilschutz.

In den Tagen nach dem Lawinenabgang konnten neun Überlebende aus dem Gebäude gezogen werden, darunter vier Kinder. 16 Menschen wurden tot geborgen, 13 werden derzeit noch vermisst.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Unbekannt wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung. Unter anderem muss geklärt werden, ob der Rettungseinsatz nur schleppend anlief und ob Notrufe ignoriert wurden. Auch stellt sich die Frage, ob das Hotel nicht schon vorher evakuiert hätte werden müssen, und ob beim Bau alles mit rechten Dingen zuging.