Oslo.

Das Kind zieht von zu Hause aus: Das ist für eine Familie immer ein besonderer Moment. Normalerweise sieht nicht das ganze Land dabei zu – es sei denn, die Mutter ist Mette-Marit, Kronprinzessin von Norwegen. Ihr Ältester, Marius Borg Høiby, ist am Freitag 20 Jahre alt geworden. Mit ein paar ganz besonderen Worten entließ Mette-Marit ihn ins Erwachsenenleben. „Seit ich vor 20 Jahren zum ersten Mal Marius’ offene Augen gesehen habe, bin ich zuallererst Mutter“, schreibt sie in einem offenen Brief, den das Königshaus veröffentlichte. „Ich war 23 Jahre alt und hatte plötzlich eine große Verantwortung. Es war das größte Geschenk in meinem Leben.“

Sie beschreibt die schwierige Rolle dieses Sohnes, den die bis dahin Alleinerziehende 2001 als Vierjährigen mit in die Ehe brachte. „Marius wurde ein Symbol dafür, wie ungewöhnlich unsere Entscheidung zu heiraten war“, schreibt sie. Die Erwartungen an ihn, auch ihre eigenen, seien oft zu hoch gewesen. Sie geht hart ins Gericht mit einigen norwegischen Medien, die Marius’ Teenager-Jahre mit Häme verfolgten, wann immer ihnen sein Verhalten nicht royal genug schien. Und sie bittet diese Medien, ihn aus dem Rampenlicht zu entlassen. „Marius möchte kein Leben in der Öffentlichkeit“, schreibt Mette-Marit. Am Freitag, seinem Geburtstag, zog der junge Mann nach Kalifornien, um zu studieren – der Versuch, seine Anonymität nach 16 Jahren im Rampenlicht wiederzuerlangen. Sie könnte nicht stolzer auf ihn sein: So schließt die Mutter ihren Brief.