Washington.

Der Amokläufer vom Flughafen in Fort Lauderdale (Florida) hat seine Tat geplant – das bestätigte er den Ermittlern. Sein Motiv jedoch ist weiter unklar. Die Behörden gehen Hinweisen nach, wonach der Amoklauf des 26-jährigen US-Veteranen möglicherweise auf eine schwere psychische Störung zurückgeht. Die Behörden schlossen aber auch nicht komplett aus, dass die Tat mit fünf Toten und acht Verletzten einen terroristischen Hintergrund haben könnte.

Esteban Santiago droht nach der Bluttat in der Gepäckabfertigung von Terminal 2 am Freitagmittag im Falle einer Verurteilung die Todesstrafe oder lebenslängliche Haft. Er war von Anchorage (Alaska) über Minneapolis (Minnesota) nach Fort Lauderdale geflogen. Er besaß eine legal im Gepäck aufgegebene und ordnungsgemäß deklarierte halbautomatische Waffe plus Munition. Nach der Landung nahm er seine Tasche an einem Extraschalter in Empfang, ging auf die Toilette, lud seine Pistole und eröffnete wahllos das Feuer.

Santiago war 2011 zehn Monate lang im Irak stationiert, absolvierte dort Kampfeinsätze und wurde mit einer Medaille geehrt. Laut einer Tante war Santiago danach anders. „Es war so, als ob er den Verstand verloren hätte.“ 2014 trat er der Nationalgarde in Alaska bei, wo er eine Freundin und ein gemeinsames Kind hat. Wegen schlechter Führung wurde er dort im Sommer 2016 entlassen.

Vor zwei Monaten wandte sich Santiago an die FBI-Außenstelle in Anchorage. Er klagte darüber, „Stimmen zu hören“, die ihn dazu animiert hätten, dem Terrornetzwerk „Islamischer Staat“ beizutreten. Das FBI alarmierte die örtliche Polizei, die Santiago davon überzeugte, sich in ärztliche Obhut zu begeben. Hat das FBI Santiago nicht ernst genug genommen? Die Behörden geraten unter Erklärungszwang.