Kochel am See.

Allein die Sanierung des am Jochberg in Oberbayern durch einen Brand beschädigten Staatswaldes wird eine sechsstellige Summe kosten. „Wir brauchen diesen Schutzwald unbedingt“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bayerischen Staatsforsten, Martin Neumeyer. Sogenannter Schutzwald schützt vor Erosion, Lawinen und Muren. Ohne ihn würde Regen Geröll und Gestein ungebremst ins Tal schwemmen, erklärte Neumayer. Die genauen Kosten der Sanierung für die rund 50 Hektar Staatswald ist nach seinen Angaben noch nicht absehbar.

Zwei Männer hatten in der Silvesternacht auf dem beliebten Wanderberg nahe Kochel am See ein Feuer gemacht, das nach Einschätzung der Polizei außer Kontrolle geriet. Gegen sie wird nun wegen fahrlässiger Brandstiftung ermittelt. Insgesamt sind 100 Hektar des Bergwalds betroffen, etwa die Hälfte davon befindet sich in Privatbesitz.

Die Wiederherstellung des Staatswaldes ist der letzte Teil eines Drei-Punkte-Programms, das die Staatsforsten nun ausriefen. Zunächst sollen im Frühjahr Förster prüfen, wie viele Bäume den Brand überlebt haben. Danach will das landeseigene Unternehmen zunächst sehen, was die Natur selbst an neuen Pflanzen wachsen lässt.

„Die Neubegründung des Schutzwaldes ist sehr aufwendig“, sagte Neumayer. „Die neuen Pflänzchen müssen mit Hubschraubern an die steile Bergwand gebracht werden, die Arbeiter müssen zum Teil angeseilt werden.“ Auf jeden Hektar passten 2500 neu zu pflanzende Bäume, die inklusive Transport je etwa zehn Euro kosteten. Allerdings sei noch nicht ausgemacht, dass alle 50 Hektar komplett neu bestückt werden müssten.

Unterdessen bekämpften auch am dritten Tag hintereinander Einsatzkräfte den Waldbrand. Allerdings war nur noch ein Löschhelikopter unterwegs, begleitet von einem Hubschrauber mit Wärmebildkamera, wie das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen mitteilte. Zeitweise waren an den vergangenen Tagen sieben Helikopter im Einsatz gewesen.

Bei einem Kontrollflug am Morgen über dem beliebten Wanderberg sei zwar nur eine offene Feuerstelle ausgemacht worden, teilte das Amt weiter mit. Es gebe aber noch sehr viele Glutnester rund um den 1565 Meter hohen Berg, der als klassisches Ausflugsziel gilt.