München.

Der als „Besenstielräuber“ in den 90er-Jahren bekannt gewordene Mann muss wegen einer versuchten Millionen-Erpressung des FC Bayern München erneut hinter Gitter. Er wurde zu vier Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Das Landgericht München I sprach den inzwischen 64 Jahre alten Mann wegen versuchter schwerer räuberischer Erpressung des deutschen Fußball-Rekordmeisters schuldig.

Der Mann hatte in zwei Erpresserbriefen mit Angriffen auf Fußballprofis gedroht, wenn der Verein ihm nicht eine Million Euro, 1,1 Millionen Schweizer Franken und wertvolle Diamanten übergebe. Zugunsten des Angeklagten legte das Gericht das umfassende Geständnis aus. Der 64-Jährige war Anfang 2016 nach eigenen Angaben in einer desolaten finanziellen Lage. Als sein Arbeitslosengeld ausgelaufen war, verfügte er über kein Einkommen mehr. „Es ging mir auch um die Altersvorsorge. Man hört so viel von Altersarmut.“ Eigentlich hätten ihm 250.000 bis 300.000 Euro gereicht, um die Zukunft zu finanzieren, sagt er. Da es sich um den FC Bayern gehandelt habe, habe er sich aber gedacht, dass er sich „lächerlich mache“ mit diesem Betrag. Die Tat selbst kann er sich angeblich nicht erklären: „Mir ist es ein Rätsel, wie ich auf so eine dumme Idee kommen konnte, wieder eine Straftat zu begehen“, sagte er. Schließlich habe er mehrere Jahre in der Justizvollzugsanstalt Straubing verbracht und sei „geläutert“ gewesen.

Der Mann hatte bereits in den 90er-Jahren zahlreiche Banken im Raum München und im Oberland überfallen. Er sperrte dabei Bankangestellte in Putzräume und blockierte die Tür mit einem Besenstiel. Dafür kassierte er 13 Jahre und sechs Monate Haft.