Frankfurt/Hamburg. Vor Gericht hatte er Erfolg. Doch Kachelmanns Leben wird weiter vom Vergewaltigungsvorwurf bestimmt. Besonders der Umgang mit Frauen.

Wetterexperte Jörg Kachelmann (58) leidet nach eigener Darstellung bis heute unter den Folgen des Vergewaltigungsvorwurfs seiner früheren Geliebten. „Geblieben ist, dass ich ein unbehagliches Gefühl habe, wenn viele Menschen auf mich zukommen“, sagte Kachelmann dem „Stern“ in der aktuellen Ausgabe. „Wahrscheinlich eine Folge der Jagdszenen, als Fotografen auf das Auto meiner Anwältin einstürzten, wenn sie mich in die Gerichtstiefgarage fuhr.“

Er selbst habe sich gewisse Vorsichtsmaßnahmen im Alltag angewöhnt und würde nicht mehr mit einer Frau alleine im Aufzug fahren. „Ich im Aufzug, der hält, Frau will rein, bedeutet: ich raus.“ Er würde auch immer die Türen offen lassen, wenn er sich mit einer Frau allein in einem Zimmer aufhalte. „Sicher ist sicher.“

Kachelmann war im Mai 2011 freigesprochen worden

Das Oberlandesgericht Frankfurt hatte vergangene Woche entschieden, dass Claudia D. 2010 den Moderator bewusst falsch der Vergewaltigung bezichtigt hat. Die Ex-Geliebte wurde in dem Zivilverfahren deshalb verurteilt, die Kachelmann entstandenen Kosten für Gutachten zu zahlen. Im Strafprozess war Kachelmann im Mai 2011 vom Landgericht Mannheim freigesprochen worden, weil der Vorwurf nicht habe bewiesen werden können. Kachelmann hatte vier Monate in Untersuchungshaft gesessen. (dpa)