Berlin. Wieder sterben mutmaßliche Graffiti-Sprayer, als sie auf einem Bahngelände unterwegs sind. Eine S-Bahn erfasst in Berlin zwei Männer.

In Berlin sind zwei mutmaßliche Graffiti-Sprayer von einer S-Bahn erfasst und getötet worden. Die jungen Männer im Alter von 18 und 19 Jahren verunglückten in der Nacht zu Montag offenbar, während sie ein Graffiti an ein Brückengebäude nahe dem S-Bahnhof Wilhelmsruh im Bezirk Pankow sprayen wollten. Sie waren sofort tot. Die Polizei ermittelt derzeit den genauen Hergang.

Der Unfall ereignete sich kurz nach Mitternacht. Der Zugfahrer, der die Bahn der Linie S1 steuerte, bemerkte nach Angaben der Polizei ein Rumpeln, der Zug wurde daraufhin langsamer. Personen auf den Gleisen hatte der Mann nach eigenen Aussagen nicht gesehen. Der Fahrer hielt den Wagen an und setzte einen Notruf ab. Die Polizei entdeckte dann die beiden Opfer unter dem Waggon.

Zug konnte erst nach zwei Stunden weiterfahren

In der Nähe des Unfallortes nahmen die Beamten frischen Farbgeruch wahr. Unweit der Stelle fanden die Ermittler außerdem einen Rucksack mit Spray-Dosen und weiteren Graffiti-Utensilien. Ob die beiden wegen ähnlicher Delikte zuvor schon in Erscheinung getreten waren, war noch nicht bekannt. Der Zugführer lehnte eine Betreuung nach dem Unfall ab. Der Zug mit 50 Insassen konnte erst rund zwei Stunden nach dem Unfall weiterfahren.

Immer wieder kommt es zu tödlichen Unfällen, weil zumeist junge Menschen sich im Dunkeln auf Bahngelände schleichen, um Graffiti an Gebäude und Züge zu sprühen. Zuletzt kam im Mai in Mönchengladbach (Nordrhein-Westfalen) ein 29 Jahre alter Mann durch den Sog eines vorbeifahrenden Güterzugs ums Leben. (dpa)