Berlin. Er soll eine junge Frau in Berlin vor die U-Bahn gestoßen haben. Sie war sofort tot. Jetzt will der Angeklagte im Mordprozess aussagen.

Er soll eine ihm unbekannte junge Frau von hinten attackiert und mit großer Wucht vor eine einfahrende U-Bahn gestoßen und damit getötet haben: Zu Beginn des Prozesses hat der Angeklagte jetzt in Berlin eine Aussage angekündigt.

Diese werde am zweiten Verhandlungstag erfolgen, erklärten die Verteidiger des 29-Jährigen am Donnerstag vor dem Berliner Landgericht. Ihr Mandant werde die Tat „nicht bestreiten“.

Angeklagter ist offenbar psychisch krank

Dem offenbar psychisch kranken Mann wird vorgeworfen, die ihm unbekannte Frau vor acht Monaten in einem U-Bahnhof im Stadtteil Charlottenburg vor einen einfahrenden Zug gestoßen zu haben. Die junge Frau war sofort tot.

Im U-Bahnhof Ernst-Reuter-Platz im Berliner Stadtteil Charlottenburg starb die 20-Jährige.
Im U-Bahnhof Ernst-Reuter-Platz im Berliner Stadtteil Charlottenburg starb die 20-Jährige. © dpa | Paul Zinken

Der in Hamburg geborene und aufgewachsene Mann befand sich zu dem Zeitpunkt erst seit etwa zwei Stunden in Berlin. Wegen einer Erkrankung soll der Beschuldigte, der einen Tag zuvor aus einer psychiatrischen Klinik in Hamburg entlassen worden war, nicht schuldfähig gewesen sein.

Fehler bei Entlassung aus psychiatrischer Klinik?

Die Eltern der Getöteten sind als Nebenkläger am Prozess beteiligt, erschienen zum Auftakt aber nicht persönlich. „Es belastet sie zu stark“, erklärten ihre Anwälte. Vor dem Hintergrund der Vergangenheit des Beschuldigten sei nun auch zu prüfen, ob möglicherweise in Institutionen in Hamburg Fehler passiert seien. Der 29-Jährige habe sich seit Jahren immer wieder in psychiatrischen Einrichtungen befunden. Zudem sei er durch Straftaten aufgefallen. Viele Verfahren seien 2015 in Hamburg wegen Schuldunfähigkeit eingestellt worden. (dpa)