Bad Saarow. Ein Schwimmbad-Besuch im Ganz-Körper-Badeanzug sorgt für Wirbel in Brandenburg. Zwei Frauen gingen wegen Diskriminierung zur Polizei.

Eine Frau hat nach einem Thermenbesuch im Ganz-Körper-Badeanzug (Burkini) in Bad Saarow (Brandenburg) Strafanzeige gestellt, weil sie sich diskriminiert fühlte. Das teilte ein Polizeisprecher am Montag in Frankfurt (Oder) mit. Zuvor hatte der darüber RBB berichtet. Neben der jungen Berlinerin, die zusammen mit ihrer aus dem Libanon stammenden Familie am Samstag Badegast war, trug auch ihre Mutter einen Burkini.

Badegäste hätten sie beschimpft und einen Bademeister eingeschaltet, erklärte die Frau im RBB. Thermen-Chef Axel Walter wies dagegen im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur die Darstellung zurück, dass die Frauen beleidigt worden sein. Andere Badegäste könnten dies bestätigten.

Wortgefechte mit anderen Badegästen

„Bei uns ist Badebekleidung vorgeschrieben. Bei Burkinis handelt es sich um solche und wir hatten schon viele Badegäste, die so einen Burkini trugen“, erklärte Walter. Die Anzüge, die die Frauen am Samstag anhatten, seien vom Bademeister nicht als Burkinis erkannt worden. Dies habe er ihnen auch so mitgeteilt und darum gebeten, beim nächsten Mal in passender Badebekleidung zu erscheinen, betonte Walter.

Des Hauses verwiesen wurde aber niemand. Die Frauen hätten nach weiteren Wortgefechten mit anderen Badegästen die Therme von selbst verlassen, hieß es im RBB-Bericht.

Laut Polizei ermittelt der Staatsschutz. Ein Burkini ist ein Badeanzug für muslimische Frauen. Bis auf Gesicht, Hände und Füße sind dabei alle Körperpartien bedeckt.

Derzeit erregt eine Debatte um ein Burka-Verbot bundesweit die Gemüter. Mehrere Unionspolitiker hatten ein Verbot einer Ganzkörperverschleierung muslimischer Frauen gefordert. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) erteilte einem solchen Verbot aber eine Absage. (dpa)