Braunschweig.

Forscher haben in Schandelah bei Braunschweig einen fast vollständig erhaltenen sogenannten Fischsaurier (Ichthyosaurier) entdeckt. Das etwa 180 Millionen Jahre alte Fossil sei rund drei Meter lang, sagte der Grabungsleiter Ralf Kosma vom Staatlichen Naturhistorischen Museum am Mittwoch. Das Skelett sei nahezu komplett erhalten, mit Schädel, allen Rippen und durchgehender Wirbelsäule. Es habe eine seltene Rückenlage, wobei die vier Paddel des Fischsauriers vom Körper abgespreizt seien.

Das Fossil werde in den kommenden Monaten präpariert. Außerdem soll der Mageninhalt auf die letzte Mahlzeit des Tieres untersucht werden. Denkbar sei auch in einigen Jahren eine Sonderausstellung über die bisher acht Saurierfunde, die es seit 2005 in der Region gab. Allein 2015 hatten die Forscher in Schandelah mehr als 250 Fossilien geborgen, darunter zwei Schädel von Fischsauriern.

Das Braunschweiger Land zähle zu den wenigen Orten in Norddeutschland, in der eine Schicht aus der Zeit des Unterjura (circa 199 bis 175 Millionen Jahre vor Christus) bis an die Erdoberfläche heranreiche. Das Jurameer erstreckte sich vor 175 Millionen Jahren über große Teile Mitteleuropas. Die Lebewesen aus den oberen Wasserschichten seien nach dem Tod auf den Grund des Meeres gesunken. Dort wurden sie im Bodenschlamm konserviert.