München. Weil er kein Geld dabei hatte, verließ ein Gast eine Cocktailbar, ohne zu zahlen. Daheim in den USA, quälte ihn das schlechte Gewissen.

Longdrinks getrunken, Shots bestellt – und sich später heimlich davon geschlichen, ohne die Rechnung zu bezahlen. In der Münchener Cocktailbar „Zephyr“ hat ein dreister Gast Ende März die Kellner ganz schön verärgert. Doch lange nach dem Vorfall zeigte sich der Zechpreller reumütig – und überraschte die Angestellten ein paar Wochen später mit einem Entschuldigungspäckchen. Ein Barkeeper hat die Geschichte im Internet erzählt und die beigelegte Entschuldigungskarte auf Instagram und Facebook veröffentlicht.

In schönstem Denglisch erklärt der Zechpreller Charlie Worsham, ein Country-Sänger aus dem US-Bundesstaat Mississippi, mit ein paar handschriftlichen Zeilen, warum er sich heimlich aus dem Staub gemacht hat und dass es ihm sehr leid tue. „Ich hatte kein Geld bei mir, und meine Karte würde am Geldautomaten nicht funktionieren. Ich geriet in Panik, so dass ich lief weg“, schrieb er auf die Rückseite einer Postkarte. „Eingeschlossen in diesem Brief ist 120 Euro. Sie sollte die 2 Gin Getränke und 6 Schüsse decken, die ich bestellt habe“, schreibt der Reumütige. „Ich hoffe, eines Tages zurückzukehren, und ich hoffe, Sie begrüßen mich zurück.“ Die 120 Euro sind deutlich mehr, als die Rechnung für ihn betrug.

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Entschuldigung angenommen

Der Barkeeper, der das Entschuldigungsschreiben im Netz veröffentlichte, hat dem Country-Musiker längst verziehen. Auf Englisch antwortet er ihm in seinem Post, nennt ihn darin einen „great great guy“ – einen großartigen Typen. Längst zurück daheim, „weit, weit weg von München, auf der anderen Seite des Ozeans“, wäre es für Charlie Worsham doch ein Leichtes gewesen, die unbezahlte Rechnung einfach zu vergessen, findet er. Doch genau das habe Charlie nicht getan. Und so versichert der Barkeeper: „Charlie, wenn du eines Tages zurück ins Zephyr kommst, bist du herzlich willkommen, und die Rechnung geht diesmal auf uns!“

Auch die Facebook-Nutzer rechnen Charlie Worsham seine Geste hoch an. „Es gibt sie noch, die Guten ...“, schreibt einer. Ein anderer findet: „Was für ein geiler Typ.“ Dass Charlie Worsham einst die Zeche geprellt hat: Schwamm drüber!

Mittlerweile hat auch Worsham davon Wind bekommen, dass Medien in Deutschland über seinen Fall berichten. Auf Facebook hat er einen Post des SWR3 geteilt. Dazu schreibt er: „Ich kann es kaum erwarten, zurück nach Deutschland zu reisen, dort Konzerte zu geben und die Zephyr-Bar noch einmal zu besuchen!“