Sacramento.

    Seit vier Jahren leidet der US-Bundesstaat Kalifornien unter Dürre. Vielerorts fielen Ernten aus, Flüsse versiegten oder wärmten sich so sehr auf, dass Fische darin nicht mehr leben konnten. Auf den massiven Wassermangel reagierte der Staat mit Notverordnungen. Städte und Gemeinden müssen ihren Wasserverbrauch um 25 Prozent reduzieren. Bürger, die tagsüber ihre Gärten bewässerten, mussten mit Strafen rechnen. Doch nun scheint Erholung in Sicht. Ab sofort ist Wassersparen laut einem Beschluss nur noch dort zwingend, wo Engpässe bei der Versorgung erwartet werden. Gouverneur Jerry Brown teilte nun mit, dass die Wasserreserven ausreichend sind, um damit 6,5 Millionen Menschen für ein Jahr zu versorgen.

    Doch Entwarnung wollen Experten noch nicht geben: „Die jüngsten Regenfälle helfen, doch wir haben immer noch erschöpfte Grundwasserspeicher, trockene Wassernetze und leere Brunnen, die sehr lange brauchen, um sich von der Dürre zu erholen“, sagt Bauingenieurin Jeanine Jones. Sie ist seit vielen Jahren die Dürrebeauftragte bei der staatlichen Wasserbehörde in Sacramento.

    Ab 1. Juni sollen Unternehmen für Wasserversorgung dem Staat berichten, zu wie viel Wasser sie Zugang haben und wie viel sie für ihre Kunden in den kommenden drei Jahren brauchen. Auch weitere Auflagen werden weitergeführt. Darunter ist das Verbot, Rasenflächen so stark zu gießen, dass Wasser auf Straßen und Gehwege läuft. Restaurants sollen zudem auch weiterhin Wasser nur servieren, wenn Gäste danach fragen.

    Doch trotz der Verbesserung der Lage, forderte Gouverneur Brown erneut, einen langfristigen Plan zum Wassersparen zu entwickeln. Der Gesamtverbrauch soll um ein Fünftel sinken, eine Strategie soll bis Ende des Jahres vorgelegt werden.