Berlin. Zum 25. Mal wurde der wichtigste Musikpreis verliehen – Sarah Connor konnte ihre Trophäe als Erste entgegennehmen

Bei der Echo-Verleihung in der Berliner Messe schauten die Zuschauer am Donnerstagabend zunächst gespannt auf das Schuhwerk von Moderatorin Barbara Schöneberger. Trotz angerissener Bänder kam sie auf High Heels zur Gala des wichtigsten deutschen Musikpreises, der sein 25-jähriges Jubiläum feierte. Ihre eigenen 25 Jahre fasste Schöneberger so zusammen: „Von der Lolita zur Zellulita.“

Mit einem stimmungsvollen Mix aus Hits des vergangenen Vierteljahrhunderts – von „Wind of Change“ von den Scorpions über „Nur noch kurz die Welt retten“ von Tim Bendzko – begann die Gala, die zeitgleich in der ARD übertragen wurde. Die erste Auszeichnung des Abends ging an Sarah Connor für ihr Album „Muttersprache“. Die gebürtige Hamburgerin erhielt den Echo in der Kategorie „Künstlerin Rock/Pop national“. Sie setzte sich gegen Lena (24/„Crystal Sky“), Namika (24/„Nador“), Nena (56/„Oldschool“) und Oonagh (25/„Aeria“) durch.

Brav bedankte sie sich bei allen, die ihr geholfen haben, so erfolgreich zu werden. Besonders dankbar sei sie, weil sie wisse, dass sie eine „ganz schöne Nervensäge“ sein kann. Gleich im Anschluss wurde der Hit des Jahres gekürt: „Are You with Me“ von Lost Frequencies. Dabei wurden die Erwartungshaltungen vieler anderer herbe enttäuscht: Adele galt mit „Hello“ eigentlich als gesetzt.

Auch die umstrittene Deutschrockband Frei.Wild ist mit einem Echo ausgezeichnet worden. Sie erhielt den Preis in der Sparte Rock/Alternative National. Die Band war vor drei Jahren beim Echo noch von der Nominierungsliste gestrichen worden, nachdem andere Gruppen wie Kraftklub mit einem Boykott gedroht hatten. Im Sommer sprachen sich die Südtiroler auf ihrer Internetseite gegen Fremdenhass aus. Die Band erklärte bei der Preisverleihung, sie wolle den Echo in der Öffentlichkeit als Symbol für Widerstand gegen Ausgrenzung präsentieren.

Ein Knistern lag in der Luft, als Sido den besten nationalen Künstler aufrief. Herbert Grönemeyer („Dauernd jetzt“) stand zur Auswahl, Mark Forster, („Bauch und Kopf“) Peter Maffay („Tabaluga – Es lebe die Freundschaft“) und Johannes Oerding („Alles brennt“). Doch Sido sagte schon: „Ich finde, es muss Andreas sein.“ Und der war es. Bourani konnte es kaum fassen. „Mich muss jemand zwicken, damit ich aufwache.“

Freude auch bei Pur, die mit dem Echo als beste nationale Band ausgezeichnet wurden.

Und dann war es Zeit für Helene Fischer. Sie freute sich besonders über den Echo in der Kategorie „Crossover“, den sie für „Weihnachten“ erhielt. In einem schwarzen Spitzenkleid stand sie auf der Bühne und wünschte dem Publikum noch keck „Frohe Weihnachten“. Auch für den besten Live-Act staubte sie den Preis ab. Übergeben wurde er von Conchita Wurst in einer Art Schlafanzug. Am Schluss stand Helene Fischer mit vier Echos da– ein Rekord. (pek)