Mountain View.

Alle Daten, die über WhatsApp verschickt werden, sind künftig mit einer Verschlüsselung geschützt. Der zu Facebook gehörende Kommunikationsdienst mit weltweit einer Milliarde Nutzern hat die sogenannte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung eingeführt. Gründer Jan Koum sagte dem „Focus“: „Niemand außer dem Absender und dem Empfänger kann die Nachrichten sehen – weder WhatsApp noch Facebook noch irgendwelche Hacker, Kriminelle noch Diktatoren. Das ist das Versprechen der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.“ Damit kann der Kommunikationsdienst Inhalte auch nicht mehr an Sicherheitsbehörden weitergeben.

An der Verschlüsselung war seit rund zwei Jahren gearbeitet worden. Dazu hatte sich WhatsApp auch die Dienste eines Sicherheitsexperten gesichert, der unter dem Pseudonym Moxie Marlinspike auftritt und als Kryptografieguru gilt. Auch er verkündete den Schritt am Dienstag in einem Blogbeitrag. Die Verschlüsselung funktioniere nun auf allen Clients für alle normalen Nachrichten, Gruppenchats, Fotos, Sprachnachrichten und Anrufe. Nach dem Download eines binnen 24 Stunden für alle Nutzer verfügbaren Updates der App sollen sie standardmäßig verschlüsselt senden und empfangen können.

Eine ähnliche Politik von Apple, Inhalte vor Zugriff zu schützen, ist der US-Regierung schon lange ein Dorn im Auge. Der Schritt von WhatsApp dürfte die Spannungen zwischen dem Silicon Valley und Washington weiter verschärfen.