Berlin. Nach dem tödlichen Autobomben-Anschlag in Berlin laufen die Ermittlungen: Offenbar suchten die Täter bewusst die Öffentlichkeit.
Bei der Explosion eines Autos ist am Dienstagmorgen ein Mann in Berlin ums Leben gekommen. Die Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen. Nach Ansicht eines Polizeigewerkschafters haben die Täter bewusst die Öffentlichkeit gesucht. „Sie wollten damit ein Zeichen setzen“, sagte Norbert Cioma, Vorstandsmitglied der Gewerkschaft der Polizei (GdP), am Mittwoch im RBB. Was wir bis jetzt wissen:
Was ist passiert?
Eine heftige Explosion hat am Dienstagmorgen die Häuser an der Bismarckstraße in Charlottenburg erschüttert. Auslöser war eine Autobombe, die in oder an einem VW Passat deponiert war.
Wer kam zu Schaden?
Der Fahrer des Wagens, ein 43-Jähriger, kam bei der Detonation ums Leben. Offenbar lebte er noch kurz nach der Explosion, starb aber kurz darauf noch am Tatort. „Ob der Mann selber Ziel dieses Anschlag war, können wir noch nicht sagen“, sagte ein Polizeisprecher.
Welche Schäden gab es?
Der VW wurde bei der Explosion schwer beschädigt. Danach soll er sich überschlagen haben. In jedem Fall rammte der Wagen einen geparkten Porsche, der durch die Wucht des Aufpralls auf den Bürgersteig geschoben und dabei ebenfalls beschädigt wurde.
Was ist der Hintergrund?
Die Polizei vermutet einen Hintergrund im Bereich der organisierten Kriminalität. Hinter der Autobombe könnten Großfamilien stecken, Rocker oder die Russenmafia, sagte der Hauptkommissar beim Landeskriminalamt Berlin. Verstrickungen dieser drei Gruppen in die Organisierte Kriminalität in Berlin sind bekannt.
Um was für eine Bombe handelte es sich?
Das ist noch unklar. Auch ob die Bombe mit einem Zeitzünder oder einem Fernzünder versehen war, ist noch nicht klar. Die Kriminaltechnik sicherte den ganzen Tag Spuren, um die Art des Sprengsatzes herauszufinden. Fest steht nur, dass der Sprengsatz unter dem Auto angebracht war und dort explodierte.
Wer war der Fahrer?
Bislang ist klar, dass es sich um einen 43-Jährigen handelt. Laut einem Bericht der „Berliner Zeitung“ handelt es sich um Mesut T. aus Berlin. Der Mann soll wegen Kokainhandels vorbestraft sein, so die Zeitung. Außerdem soll der Mann wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz, Falschgeld-Delikten und Glücksspiel bekannt sein. Er hatte laut Staatsanwaltschaft in der Nähe des Tatorts gewohnt.
War der Fahrer auch der Halter des Wagens?
Offenbar nicht. Der Wagen soll auf eine Frau mit einem türkischen Namen zugelassen sein. Deshalb ist auch bislang unklar, ob der Anschlag wirklich dem 43-Jährigen galt oder er nur ein Zufallsopfer war.