Berlin. Opfer verbrannte bei lebendigem Leib

Rund ein Jahr nach dem grausamen Feuertod einer hochschwangeren 19-Jährigen sind in Berlin zwei junge Männer wegen Mordes verurteilt worden. Die beiden 20-Jährigen müssen für jeweils 14 Jahre hinter Gitter, entschied das Landgericht Berlin am Freitag. Die werdende Mutter war bei lebendigem Leib verbrannt, ihre ungeborene Tochter erstickte qualvoll im Bauch.

Einer der verurteilten Täter ist der Vater des Babys. Er wollte die Geburt des Kindes verhindern und gilt als Initiator des Verbrechens. Die 19-Jährige war im achten Monat schwanger gewesen und freute sich auf ihr kleines Mädchen. Die Täter hatten die arglose Frau, die auf Aussöhnung mit ihrem Freund hoffte, im Januar 2015 in ein abgelegenes Waldstück im Stadtteil Adlershof gelockt, niedergestochen, mit Benzin übergossen und verbrannt.

„Sie haben die Tat gemeinsam geplant, vorbereitet und durchgeführt“, sagte Richterin Regina Alex. Heimtückisch und grausam hätten beide gehandelt, der Vater des Kindes zudem aus niedrigen Beweggründen, bei dem zweiten liege Mordlust vor.

Der Kindsvater war aus Sicht der Staatsanwaltschaft der eiskalte Kopf der Tat. Er soll sich einen früheren Mitschüler, mit dem er nicht enger befreundet war, als „Mitvollstrecker“ ausgesucht haben, hatte es im Plädoyer geheißen. Dieser soll zuvor im Freundeskreis geäußert haben, er wolle „mal einen Menschen sterben sehen“.

15 Jahre Haft sind das Höchstmaß nach Jugendstrafrecht – dies hatte die Staatsanwaltschaft für beide gefordert. Das Gericht blieb mit seinem Urteil etwas darunter. Festgestellt wurde aber die besondere Schwere der Schuld.

Die Verteidiger hatten auf Freispruch plädiert. Die Verurteilten hatten sich bei der Polizei gegenseitig der Tat bezichtigt. Vor Gericht schwiegen sie aber.