„Wenn die komische Petry meine Frau wäre, würde ich mich heute Nacht noch erschießen“ - mit dieser drastischen Aussage über AfD-Chefin Frauke Petry hat EU-Kommissar Günther Oettinger am Montag für Aufsehen gesorgt.

„Wenn die komische Petry meine Frau wäre, würde ich mich heute Nacht noch erschießen“ - mit dieser drastischen Aussage über AfD-Chefin Frauke Petry hat EU-Kommissar Günther Oettinger am Montag für Aufsehen gesorgt und damit die Kritik der rechtspopulistischen Partei auf sich gezogen. Oettinger bekräftigte seine Worte am Dienstag in Berlin: „Diese Frau ist eine Schande für die deutsche Politik – und das habe ich deutlich gesagt.“

Oettinger bestätigte so indirekt Äußerungen vom Vorabend, die vom Deutschlandfunk und in sozialen Medien zitiert wurden. Ihre Äußerungen, nötigenfalls zum Schutz der Grenzen auch Waffengewalt anzuwenden, seien „menschenverachtend und unmöglich“. Zuerst hatte der Deutschlandfunk darüber berichtet. Die Äußerung des für Digitales zuständigen EU-Kommissars fiel am Montagabend auf einer von Microsoft Deutschland organisierten Podiumsdiskussion.

AfD-Mann Björn Höcke verurteilt Oettingers Worte

Der thüringische AfD-Landes- und Fraktionsvorsitzende Björn Höcke sprach von niveaulosen, persönlich beleidigenden Äußerungen Oettingers gegen die AfD-Vorsitzende. Dies markiere einen neuen Tiefpunkt der politischen Auseinandersetzung mit der AfD.

Petry wirbt seit langem für eine harte Flüchtlingspolitik der geschlossenen Grenzen und hatte selbst für erhebliches Aufsehen und scharfe Kritik gesorgt, als sie sich dafür aussprach, Flüchtlinge notfalls mit Waffengewalt am Grenzübertritt zu hindern. Auf Oettingers Äußerung wollte sie ausdrücklich nicht reagieren: „Nein, sie amüsiert sich still“, sagte AfD-Sprecher Christian Lüth auf Nachfrage.

Oettinger war schon in seiner Zeit als baden-württembergischer Ministerpräsident (2005 bis 2010) immer wieder mit flapsigen Sprüchen und auch peinlichen Aktionen aufgefallen. Legendär ist ein Party-Foto von ihm mit Teesieben auf den Augen. Ernst wurde es, als er in einer Trauerrede seinen Amtsvorgänger Hans Filbinger trotz dessen Rolle als NS-Marinerichter zum Widerstandskämpfer gegen die Nazis erklärte. (dpa/rtr)