London. Mordfall einer Berliner Studentin. 27-Jähriger angeklagt

Ein Jahr nach dem mutmaßlichen Mord an einer Berliner Studentin in England hat der Prozess gegen einen 27-Jährigen begonnen. Die verbrannte Leiche der 21-jährigen Janet Müller war im März vergangenen Jahres von der britischen Feuerwehr im Kofferraum eines Autos entdeckt worden. Die Staatsanwaltschaft in ­Guildford südlich von London warf dem Angeklagten zum Prozessbeginn am Montag vor, die Studentin im Auto verbrannt zu haben, wie die Nachrichtenagentur PA berichtete. Auch die Eltern der Toten sind demnach vor Gericht erschienen.

Die junge Frau sei geschlagen und in den Kofferraum gelegt worden, sagte Staatsanwalt Philip Bennetts: „Sie starb im Feuer.“ Nach der Tat habe sich der Angeklagte unter falschem Namen ein Taxi gerufen und sei nach London zurückgekehrt, wo er lebte. Der Mann stelle die Abläufe aber anders dar: Er sei nach eigenen Aussagen von einem Drogendealer beauftragt worden, das Auto in Brand zu setzen, und habe nicht gewusst, dass sich die Berlinerin im Kofferraum befand.

Die 21-Jährige war dem Staatsanwalt zufolge vor dem Verbrechen wegen psychischer Probleme in einem Krankenhaus gewesen – einen Tag, bevor ihre Leiche entdeckt wurde, sei sie dort vermisst worden.

Janet Müller studierte in Brighton Internationales Management. Hinweise, dass sich das Opfer und der Angeklagte vor der Tat gekannt hätten, gebe es nicht. Der Prozess soll etwa eine Woche dauern.