Berlin/Hamburg. Eine Gruppe will Vergewaltigung legalisieren. Sonnabend wollten sich Mitglieder treffen. Das wurde wegen Sicherheitsbedenken abgesagt.
„Make Rape Legal“ – Vergewaltigungen legalisieren. Das ist die heftig kritisierte Forderung einer umstrittenen Bewegung, die sich an diesem Sonnabend weltweit treffen wollte, unter anderem in Berlin und Hamburg. Doch daraus wird nun offenbar nichts. Der Veranstalter und Wortführer der Gruppen, der Amerikaner Roosh V., sagte das Treffen nach großer Empörung ab.
„Das Treffen am 6. Februar ist abgesagt“, schrieb er auf einer von ihm betriebenen Internetseite, auf der er vorher die Treffpunkte in insgesamt 43 Ländern und 165 Orten verzeichnet hatte, an denen Gleichgesinnte am Sonnabendabend zusammenkommen sollten. Er könne nicht länger für die Sicherheit oder die Anonymität der Männer garantieren, so der selbsternannte „Pick-up-Artist“, als der Roosh V. in Seminaren und Videos Männern Tipps gibt, wie sie Frauen ins Bett bekommen – auch unter Anwendung von Gewalt.
„Ich kann Männer nicht davon abhalten, sich privat zu treffen“, schrieb Roosh V. weiter. Aber es werde keine offiziellen Treffen mehr geben. Die Liste mit allen Veranstaltungsorten habe er gelöscht.
Seine Initiative stößt schon lange auf heftigen Widerspruch. Im Internet hatte sich bereits am Mittwoch eine Gegenveranstaltung am zunächst geplanten Treffpunkt in Berlin formiert. Roosh V. fordert die Legalisierung von Vergewaltigungen auf Privatgrundstücken, er betreibt mehrere Websites mit sexistischen und frauenfeindlichen Artikeln.
Henkel kritisiert Frauenhass durch „widerliche Gestalten“
„Es wäre eine gute Nachricht, wenn diese unsägliche Veranstaltung tatsächlich abgesagt wird“, sagte Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) am Donnerstag. „Das ist aber auch das einzig positive, was ich der Situation abgewinnen kann. Denn der Frauenhass, der von diesen widerlichen Gestalten propagiert wird, muss jeden vernünftigen Menschen abstoßen.“ Es sei unerträglich, dass Frauen als Objekte dargestellt würden, über die Männer jederzeit verfügen dürften. „Für dieses frauenverachtende Weltbild darf es in unserer Zeit kein bisschen Unterstützung geben. Nicht in Berlin, nicht in Deutschland, nirgendwo.“
Der Innensenator betonte, mit solchen Initiativen würde schwere Gewaltkriminalität zu Lasten von Frauen verharmlost. 2014 habe es in Deutschland 7345 bekannt gewordene Fälle von Vergewaltigung und sexueller Nötigung gegeben. „Für die Betroffenen bedeuten diese Taten unsägliches Leid und häufig lebenslange Folgen. Auch unterhalb dieser Schwelle sind Frauen im Alltag Belästigungen ausgesetzt.“