Hamburg. „Tschiller: Off Duty“ erhitzt schon vor dem Kinostart die Gemüter. Til Schweigers Hamburg-Tatort polarisiert – wie ein großes Vorbild.

Man könnte sagen: 2015 – das war das Jahr von Til Schweiger. Nahezu ein Jahr lang hat der erfolgreichste deutsche Allround-Filmstar (Schauspieler, Produzent, öffentliche Figur) seine Fans und Feinde beschäftigt. Er hat gemimt, gemacht, genervt. Seine Filme waren erfolgreich, „Honig im Kopf“ kam sogar auf die Theaterbühnen. Der Hamburg-Tatort mit Schweiger (als Nick Tschiller) und Fahri Yardim (als Yalcin Gümer) sowie Helene Fischer als Ex-Zwangsprostituierter und Auftragskillerin hat polarisiert. Bei den TV-Quoten war die Doppelfolge nicht so toll wie der Münster-Tatort mit Jan Josef Liefers und Axel Prahl.

Allerdings hat „Der große Schmerz“ während der sieben Tage, an denen er online in der ARD-Mediathek zu sehen war, 596.375 Abrufe gehabt. Das war laut NDR der erfolgreichste Tatort in der ARD-Mediathek.

Und nicht zuletzt hat sich Til Schweiger über Facebook oder per Interview (und durch persönlichen Anruf beim Hamburger Abendblatt) in die wichtigste deutsche Debatte dieser Tage eingemischt: die Flüchtlingsfrage oder -krise – je nach Deutung.

Nun kommt wieder ein Experiment ins Kino, das es seit Jahrzehnten nicht gegeben hat: Der Tatort geht auf die große Leinwand. „Tschiller: Off Duty“ heißt Schweigers neuer Tatort, der am kommenden Donnerstag veröffentlicht wird. Vorab durften Kritiker ihn offenbar schon sehen. Einen Tag vor Kinostart sollen Nachrichtenagenturen eine Rezension schicken dürfen. Die unterliegt aber einer Sperrfrist bis zum ersten Kinotag am Donnerstag.

Til Schweiger polarisierte mit Facebook-Posts

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Da lässt Schweiger nicht mit sich reden. Die Kritiker hält er für verblendete, feuilletonverliebte Publizisten, die am Publikumsgeschmack vorbeischreiben. Zuletzt hat „Honig im Kopf“ den Bayerischen Fernsehpreis in der Kategorie Publikumspreis gewonnen. Schweiger kann austeilen und musste einstecken – er macht 2016 sicher da weiter, wo er 2015 aufgehört hat.

Trailer und Werbungen für den Kino-Tatort sind schon allerorten zu sehen. Auf Youtube sieht man schon, wie es knallt und kracht. Der Kino-Tatort steht in der Tradition der Ruhrpott-Ikone „Schimanski“ mit Götz George. „Zahn um Zahn“ von 1985 lief als erster Tatort auf der großen Leinwand. Und auch Götz George hat polarisiert wie kein Zweiter.

Der Trailer: Hamburg-Tatort im Kino

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In „Tschiller: Off Duty“ ist auch Schweigers reale Tochter Luna wieder dabei. Ihre Schwester Emma wird dagegen mit Mutter Dana Schweiger in die USA ziehen, wie Dana Schweiger ankündigte. „Emma möchte nicht essen oder einkaufen gehen und ständig um ein Foto oder Autogramm gebeten werden“, sagte die Mutter dem „People“-Magazin. Emma Schweiger soll zu den beliebtesten Jungstars im deutschen Kino gehören. Schweiger macht auch demnächst in Hamburg ein Restaurant auf. Bei den Gastrokritikern wird er sicherlich ebensowenig Pardon geben wie seinem Widersacher Firat Astan.

Oder gibt es doch einen neuen Schmusekurs von Til Schweiger gegenüber der bösen Welt da draußen? Er sagte zuletzt dem Magazin der Deutschen Bahn: "Früher war das für mich ein Ausschlusskriterium, wenn eine Frau zu mir sagte, sie wähle CDU. Jemand, der konservativ wählt, kann kein guter Mensch sein, so borniert war ich. Da bin ich seit Jahren von weg."