Aachen. Krankenpfleger hatten entwürdigende Selfies mit dementen Patienten gemacht und in einer Whatsapp-Gruppe veröffentlicht.

Im Prozess um entwürdigende Bilder von wehrlosen Patienten im Aachener Klinikum sind drei entlassene Krankenpfleger zu Haftstrafen auf Bewährung verurteilt worden. Die Bilder von dementen und betagten Menschen aus der Notaufnahme seien ein Vertrauensbruch am Patienten, sagte die Vorsitzende Richterin am Amtsgericht Aachen am Donnerstag. „Die Täter sind diejenigen, die eigentlich eine Fürsorgepflicht haben.“ Zwei weitere Angeklagte wurden zu Geldstrafen verurteilt.

 Die Universitätsklinik Aachen
Die Universitätsklinik Aachen © dpa | Oliver Berg

Die insgesamt fünf entlassenen Krankenpfleger aus der Notaufnahme hätten in wechselnder Beteiligung Bilder und ein Video von Patienten gemacht. Darunter seien demente und auch unbekleidete Patienten gewesen.

Ein schwer dementer Herzpatient wurde laut Urteil mit einer Botschaft bemalt. Zwei Bilder und ein Video wurden in einer Whatsapp-Gruppe veröffentlicht. Das Gericht verurteilte die Angeklagten wegen Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen in neun Fällen.