Auckland . Sommerlicher Ausflug mit Touristenschiff endet mit meterhohen Flammen. 60 Passagiere konnten nur knapp gerettet werden.

Mit einem beherzten Sprung ins Wasser haben sich Passagiere vor der Küste Neuseelands von einem brennenden Touristenschiff gerettet. Alle 53 Passagiere und sieben Besatzungsmitglieder wurden laut örtlichen Medien gerettet, vier von ihnen wurden verletzt. Einige retteten sich mit Schlauchbooten, andere wurden von Schiffen aufgenommen.

An Bord befanden sich auch mindestens zwei Deutsche, eine Mutter und deren Tochter aus Bremen. Während sie mit anderen Passagieren im Aufenthaltsraum des Schiffes gesessen hätten, hätten sie plötzlich starken Qualm bemerkt, sagte die 49-Jährige der Deutschen Presse-Agentur am Telefon. Gemeinsam seien sie dann auf den Vorderteil des Schiffes geflüchtet. Das Feuer brach nach Medienangaben im Maschinenraum der rund 22 Meter langen „PeeJay V“ aus.

Mannschaft war völlig überfordert

Die sehr junge Mannschaft des Schiffes sei mit der Situation völlig überfordert gewesen, erzählte die Bremerin: „"Wer braucht denn eine Rettungsweste?" haben sie halb im Scherz gefragt. Dann kamen sie mit einer einzigen Weste wieder.“ Ein Passagier habe seine Rettungsweste ausgezogen und einem Achtjährigen gegeben.

Der deutschen Passagierin zufolge war der Seegang so stark, dass die Wellen bis zu zwei Meter hoch an die Bordwand schlugen. „Als die anderen Schiffe zu Hilfe kamen, stand unseres schon zur Hälfte in Flammen. Meine Tochter sagte dann: Ich springe jetzt ins Wasser.“ Bis zu diesem Zeitpunkt hätten sie keine Rettungswesten erhalten. Bis zu einem rettenden Schiff vor der Küste mussten die Passagiere dann nur wenige Meter schwimmen.

Das Schiff befand sich auf dem Rückweg von White Island. Auf der bei Touristen beliebten Insel, rund 50 Kilometer vom Festland entfernt, liegt einer der aktivsten Vulkane Neuseelands. Als das Feuer ausbrach, war das Schiff nur noch einige hundert Meter von der Küste entfernt. Es wurde durch den Brand vollständig zerstört.