Genf. Mehr als 11.300 Menschen sind in Westafrika an der Virusseuche gestorben. Seit 42 Tagen sind keine neuen Fälle mehr aufgetreten.

Zwei Jahre nach Ausbruch der bislang schlimmsten Ebola-Epidemie hat die Weltgesundheitsorganisation am Donnerstag auch Liberia für ebolafrei erklärt. Damit gilt die Epidemie in Westafrika, an der mehr als 11.300 Menschen gestorben sind, als überwunden. Vor Liberia war bereits für Sierra Leone und Guinea das Ende der tödlichen Virusseuche festgestellt worden. Ein betroffenes Land wird für ebolafrei erklärt, wenn es 42 Tage - die doppelte Zeitspanne der maximalen Inkubationszeit - keine neuen Fälle gegeben hat.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat die Überwindung der verheerenden Ebola-Epidemie in Westafrika gewürdigt und zugleich zur stärkeren Unterstützung der betroffenen Länder aufgerufen. Die staatlichen Institutionen in Liberia, Guinea und Sierra bräuchten mehr Ressourcen, um den Menschen bei der Verhinderung erneuter Infektionen zu helfen, erklärte er Mittwochabend in New York.

Ban Ki Moon warnte, trotz dieses Erfolges stehe die Welt beim Kampf gegen Ebola weiterhin vor großen Herausforderungen. „Wir müssen mit einem erneuten Aufbäumen von Ebola in den kommenden Jahren rechnen“, sagte der UN-Generalsekretär. Die Welt müsse sich dafür besser wappnen.

Die Ebola-Epidemie 2014/15: eine Chronologie

Die Ebolafieber-Epidemie in Westafrika 2014/15 war die bisher verheerendste der Geschichte. Ein Rückblick:

Dezember 2013: Die Seuche bricht im westafrikanischen Guinea aus und verbreitet sich in den Nachbarländern Sierra Leone und Liberia.

23. März 2014: In Guinea sind laut einem Radiobericht etwa 60 Menschen an Ebola gestorben, es gibt fast 100 Infizierte.

23. Juni 2014: Experten warnen, die Epidemie sei außer Kontrolle.

31. Juli 2014: Sierra Leone erklärt den nationalen Notstand.

4. August 2014: Ebola breitet sich in Nigeria aus.

6. August 2014: Liberia verhängt ebenfalls den Notstand.

7. August 2014: Erstmals wird ein Ebola-Infizierter zur Behandlung nach Europa eingeflogen. Der spanische Priester stirbt wenige Tage später. Auch Deutschland fliegt Patienten ein.

8. August 2014: Die WHO stuft die Ebola-Epidemie als Internationalen Gesundheitsnotfall ein. Nigeria ruft den nationalen Notstand aus.

11. August 2014: Die Zahl der Toten steigt laut WHO auf mehr als 1000.

29. August 2014: Im Senegal wird ein Ebola-Patient identifiziert.

10. Oktober 2014: Zum ersten Mal steckt sich ein Mensch in den USA bei einem anderen Menschen mit Ebola an. Die Krankenschwester hatte sich bei einem Patienten infiziert.

7. November 2015: Die WHO erklärt die Ebola-Ausbreitung in Sierra Leone für beendet. Guinea folgt am 29. Dezember. Sofern bis zum 14. Januar 2016 kein neuer Fall auftritt, wird auch Liberia für ebolafrei erklärt.