Darmstadt/Gmunden. Ein Verbrechen von ungeheurer Brutalität erschüttert Österreich: Ein Mann hat seine Ehefrau getötet und ihren Kopf in Beton gegossen.

Der Fall des tot in einem österreichischen Alpensee gefundenen deutschen Ehepaars hat vermutlich im 600 Kilometer entfernten Wohnort der beiden seinen gewaltsamen Anfang genommen.

Spuren in der Wohnung der beiden in Kelsterbach bei Frankfurt deuteten darauf hin, dass die Frau schon dort zu Tode gekommen sei, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch in Darmstadt mit. Leichenteile der 71 Jahre alten Frau sowie die Leiche des ein Jahr älteren Mannes waren im Traunsee in Österreich gefunden worden.

Leichenteile in zwei Koffern verteilt

Die Ermittler gehen davon aus, dass der Mann seine Partnerin erdrosselte, zerstückelte und die Leichenteile in zwei Koffern versenkte. Dann soll er sich in dem See das Leben genommen haben. Der Kopf der Frau wurde in einem Betonklotz von Tauchern geborgen. Das Motiv ist noch unklar. Die Polizei geht von einem erweiterten Suizid aus.

Am Sonntag hatte ein Anwohner des Sees einen Koffer mit Leichenteilen einer Frau entdeckt. Am selben Tag witterte ein Polizeihund einen weiteren Koffer mit Körperteilen, zunächst fehlte allerdings der Kopf. Er wurde am Montag - eingegossen in Beton - von Tauchern einer Spezialeinheit unweit der ersten beiden Fundstellen geborgen.

Erweiterter Suizid wohl kurz nach Weihnachten

Die Taucher holten auch die Leiche des Mannes aus dem rund fünf Meter tiefen Wasser am Ende eines Stegs. An seinen Handgelenken waren mit Kabelbindern zwei Taschen befestigt, in denen sich laut Polizei „handelsübliche Granit-Leistensteine“ und „persönliche Utensilien“ befanden.

Laut Gerichtsmedizin wurde die Frau vermutlich zwischen Weihnachten und Neujahr erdrosselt. Österreichische Ermittler gehen davon aus, dass der Mann am 30. Dezember in Gmunden eintraf und dort einige Tage lang in einem Hotel wohnte. Warum der Mann den Traunsee für die Tat ausgesucht hatte, blieb zunächst offen.